Sonntag, 15. April 2018

Gebell zu: Die Entscheidung der Hebamme


Allgemeine Infos

OriginaltitelDie Entscheidung der Hebamme
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Sabine Ebert
Verlag: Knaur
Einzelband/Teil einer Reihe: Reihenfortsetzung
Reihe: Hebammen-Saga
Teil:3
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsjahr: 2008
Seiten: 648
Preis: 10,99€ (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-426-63835-4






Klappentext:
Hoftag in Magdeburg, 1179: Kaiser Friedrich Barbarossa ist entschlossen, Heinrich dem Löwen den Prozess zu machen. Das bedeutet Krieg. Markgraf Otto von Wettin nimmt Christian mit in den Kampf. Auch Marthe steht vor der Herausforderung: Otto hat für die Zeit des Kriegszuges seinen machtbesessenen ältesten Sohn das Kommando über die Christiansdorfer Burg übertragen. Mit Mut und Schläue versuchen die Dorfbewohner, gegen den gnadenlosen Albrecht zu bestehen. Doch es kostet Blut, bis Christians Traum wahr wird und aus dem Dorf eine Stadt: Freiberg.

Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Neu gekauft
Zugangsjahr: 2016
Status: Gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Ebook/Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 08.04.2018
Beendet am: 15.04.2018
Gebraucht: 8 Tage

Lob und Tadel

~*~Gestaltung~*~
Das Cover passt zu den anderen Teilen der Reihe. Inzwischen weiß ich ja, dass die Gewände von Marthe abgestimmt auf Zeit und ihren gesellschaftlichen Stand sind. Auch die Frau, die Marthe auf den Covern präsentiert, ist entsprechend von Band zu Band „gealtert.“ Diese Detailtreue gefällt mir, wenn ich das Cover auch nicht besonders schön finde.
Die Schriftgröße ist angenehm und lässt sich gut lesen.
Die Kapitelüberschriften heben sich in einer anderen Schrift ab. Ein neues Kapitel beginnt nicht unbedingt auf einer neuen Seite. Wenn auf der Seite noch Platz war, fängt es direkt dort an.

~*~Charaktere~*~
Marthe: Die Hebamme bzw. Heilkundige, was besser passt, ist inzwischen 25. Sie hat noch ein weiteres Kind bekommen, hat also drei Stiefkinder und drei leibliche Kinder. Sie ist nach wie vor eine Alleskönnerin. Selbst die schwierigsten Geburten oder Verletzungen sind für sie kein Problem. Sie kennt für alles ein Wundermittel.
Ihre Vorahnungen scheinen nachzulassen, oder sie will sie nicht mehr bewusst wahrnehmen. Gestört hat mich, dass sie nach wie vor eine göttliche Schönheit sein soll. „Sie war immer noch schlank, besaß noch alle Zähne bis auf einen hinteren Backenzahn, hatte von den Schwangerschaften keine hässlichen Streifen zurückbehalten, und ihre Brüste waren zu klein, um schlaff herunterzuhängen.“ (S. 417) In ihrem Alter zur damaligen, bei allem, was sie bisher durchgestanden hat, finde ich das unrealistisch.
Christian: Marthes Mann ist wie Marthe ein gutmütiger Mensch, der sich für andere einsetzt. Das ist ja grundsätzlich positiv. Vielleicht hätte man nicht so dick auftragen müssen.
Lukas: Der Ritter ist weiterhin unsterblich in Marthe verliebt. Wie Marthe und Christian wird er als rundum gutmütig beschrieben. Ein, zwei Ecken und Kanten hätten nicht geschadet.
Albrecht: Nach Randolfs Tod taucht er als neuer Bösewicht auf. Er ist scheinbar grundlos fies und missbraucht seine Macht als Burgvogt. Ich hätte gerne erfahren, welche Motive er hat.

~*~Handlung~*~
Inzwischen spielt die Handlung im Jahr 1179. Christiansdorf ist weiterhin gewachsen. Christian träumt davon, dass das Dorf das Stadtrecht erhält. Dann haben die Bürger mehr Rechte und genießen einen besseren Schutz.
Doch erst einmal muss er in den Krieg ziehen. Die Autorin hat viel recherchiert und wieder historische Fakten in die Geschichte eingeflochten. Diese wahren Hintergründe haben mich besonders interessiert. Für mich war es spannend, z. B. über die Belagerung von Goslar zu lesen.
Das Ende dagegen (mit Ausnahme des Epilogs) hat mich gestört. Hier tritt Christian als der ganz große Held auf. Er handelt komplett selbstlos. Das fand ich zu dick aufgetragen. Danach geht mir alles zu schnell, um Marthes Ehre zu retten. Es kam mir vor, als müsste genau diese Lösung gefunden werden.
Der Epilog dagegen war vielversprechend. Christiansdorf heißt nun Freiberg und hat das Stadtrecht. Deshalb bin ich schon sehr gespannt, wie es im vierten Band weitergeht.

~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präteritum als neutraler Erzähler geschrieben. Die Dialoge waren mir wieder teilweise zu modern. Ansonsten ist der Schreibstil aber wirklich angenehm zu lesen.

~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Hätte nicht gedacht, dass mich die Reihe so packen könnte.
Fazit: Auch diese Fortsetzung ist spannend und mit historischen Fakten gespickt.
Bewertung


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