Mittwoch, 27. Dezember 2017

Trotzkopfs Brautzeit


Allgemeine Infos
Originaltitel: Trotzkopfs Brautzeit
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Else Wildhagen
Verlag: Belle Époque
Einzelband/Teil einer Reihe: Reihenfortsetzung
Reihe: Trotzkopf
Teil: 2
Genre: Klassiker
Erscheinungsjahr: 1885
ISBN: 978-3-945796-41-2 (Gesamtausgabe)
Preis: 19,90 € (Gesamtausgabe)
Seiten: 164 (gesamt 536)
Handlung: Nach einem Streit mit ihrem Verlobten, flieht Ilse zu ihrer besten Freundin Nellie.

Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Neu gekauft (Gesamtausgabe)
Zugangsjahr: 2017
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 19.12.2017
Beendet am: 23.12.2017
Gebraucht: 4 Tage

Lob und Tadel
Cover: Das schlichte zartgelbe Cover zeigt in der Mitte ein Portrait eines Mädchens/einer jungen Frau. Ganz oben steht groß geschrieben der Name der Autorin, die den ersten Band erfasst hat. Darunter stehen die beiden anderen Autorinnen. Unten steht der Titel und Gesamtausgabe. Mir gefällt es. Man erkennt auf den ersten Blick, dass die Handlung in der Vergangenheit spielt.
Einstieg: Schon gleich zu Beginn meint Leo, dass sie sich als seine Frau nach seinen Wünschen zu richten hat. Damit ist Ilse nicht einverstanden. Sie antwortet: „…ich will mich nicht fügen, jetzt nicht und wenn ich deine Frau bin, erst recht nicht.“ (Seite 131 der Gesamtausgabe). Ein Streit bricht aus. Mir gefällt der Einstieg, erst recht, dass Ilse nicht einsieht, unterwürfig zu sein. Ich war gespannt, wie es weitergeht, und wollte unbedingt weiterlesen.
Idee und Umsetzung: Die Idee, die Geschichte, die die Mutter geschrieben hatte, fortzusetzen, gefällt mir. Ilses Trotzkopf erwacht zu neuem Leben, und sie läuft nach einem Streit mit Leo fort. Mich konnte die Umsetzung überzeugen. Ilse hat auch als Braut ihren eigenen Kopf.
Schreibstil und Stilmittel: Man merkt, dass dieser Teil von einer anderen Autorin verfasst wurde. Diese Fortsetzung hat die Tochter von Emmy von Rhoden geschrieben. Auch hier sind der Schreibstil und die Dialoge authentisch. Beides passt zur Zeit, in der die Handlung spielt. Das Buch lässt sich, was den Schreibstil betrifft, gut und angenehm lesen.
Gestaltung: Mit der Struktur im Buch hatte ich schon im ersten Teil meine Probleme. Auch Teil 2 ist nicht in Kapitel aufgeteilt. Es gibt vielleicht zwei oder drei Absätze. Das fand ich manchmal anstrengend, wenn Handlungsort und -zeit wechselten. Dann hieß es plötzlich, dass eines Tages das und das passierte. Mit Absätzen wäre das verständlicher und angenehmer zu lesen gewesen.
Charaktere:
Ilse: Sie hat nach wie vor ihren eigenen Kopf. Die anderen im Buch bezeichnen sie als kindisch. In der Zeit, in der die Geschichte spielt, war es eben üblich, dass sich die Frau ihrem Mann fügen muss. Mir hat aber gefallen, dass Ilse das nicht als Liebe empfindet. Nur fortlaufen hätte sie nicht müssen, sondern sich mit Leo in Ruhe aussprechen sollen. Ansonsten ist mir sie samt ihrem Dickkopf sympathisch.
Nellie: Meine Lieblingsfigur aus dem ersten Teil hat sich inzwischen zu einer unterwürfigen Ehefrau entwickelt, die sich entschuldigt, wenn ihr Mann sie anpflaumt. Doch ihre Freundschaft zu Ilse gefällt mir, auch wenn sie Ilse umstimmen will, sich doch Leo zu fügen „Du bist noch so jung, Kindchen, du verstehst noch nix von die Ehe, von das Benehmen der Frau gegen ihren Mann.“ (Seite 181 der Gesamtausgabe)
Handlung: Der erste Teil endete mit Ilses und Leos Verlobung, und ich war gespannt, wie die Tochter der Autorin Emmy von Rhoden die Geschichte fortführt. Ich fand es erfrischend, dass sich Ilse nicht dem damaligen üblichen Bild von Ehefrauen entsprechen will. Ich habe gehofft, dass da so etwas wie Kritik genannt wird, dass Ilse und Leo am Ende „modern“ sind und sich als gleichwertige Ehepartner sehen. Leider wird genau das Gegenteil vermittelt. Frauen, die sich dem Mann nicht fügen, werden negativ dargestellt, und Ilse ändert ihre Meinung. Sie findet es plötzlich richtig, dass der Mann das Sagen hat. Auch wenn das damals so üblich war, hätte ich nicht gedacht, dass es dermaßen positiv geschildert wird.
Spannung und Lesespaß: Trotz meiner Kritik habe ich das Buch gerne gelesen. Ich habe mich gefreut, Ilse, Nellie und die anderen wieder zu treffen.
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Teil 1 war besser!
Fazit: Eine lesenswerte Fortsetzung
Bewertung

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