Allgemeine Infos
Originaltitel:
Trotzkopfs Brautzeit
Originalsprache:
Deutsch
Autor/in:
Else Wildhagen
Verlag:
Belle Époque
Einzelband/Teil
einer Reihe: Reihenfortsetzung
Reihe:
Trotzkopf
Teil: 2
Genre:
Klassiker
Erscheinungsjahr:
1885
ISBN:
978-3-945796-41-2 (Gesamtausgabe)
Preis: 19,90
€ (Gesamtausgabe)
Seiten: 164
(gesamt 536)
Handlung:
Nach einem Streit mit ihrem Verlobten, flieht Ilse zu ihrer besten Freundin
Nellie.
Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Neu
gekauft (Gesamtausgabe)
Zugangsjahr:
2017
Status: gelesen
Lesesprache:
Deutsch
Format:
Taschenbuch
Zu lesen
begonnen: 19.12.2017
Beendet am:
23.12.2017
Gebraucht: 4
Tage
Lob und Tadel
Cover: Das schlichte zartgelbe
Cover zeigt in der Mitte ein Portrait eines Mädchens/einer jungen Frau. Ganz
oben steht groß geschrieben der Name der Autorin, die den ersten Band erfasst
hat. Darunter stehen die beiden anderen Autorinnen. Unten steht der Titel und
Gesamtausgabe. Mir gefällt es. Man erkennt auf den ersten Blick, dass die Handlung
in der Vergangenheit spielt.
Einstieg: Schon gleich zu Beginn
meint Leo, dass sie sich als seine Frau nach seinen Wünschen zu richten hat.
Damit ist Ilse nicht einverstanden. Sie antwortet: „…ich will mich nicht fügen, jetzt nicht und wenn ich deine Frau bin,
erst recht nicht.“ (Seite 131 der Gesamtausgabe). Ein Streit bricht aus.
Mir gefällt der Einstieg, erst recht, dass Ilse nicht einsieht, unterwürfig zu
sein. Ich war gespannt, wie es weitergeht, und wollte unbedingt weiterlesen.
Idee und Umsetzung: Die Idee,
die Geschichte, die die Mutter geschrieben hatte, fortzusetzen, gefällt mir.
Ilses Trotzkopf erwacht zu neuem Leben, und sie läuft nach einem Streit mit Leo
fort. Mich konnte die Umsetzung überzeugen. Ilse hat auch als Braut ihren
eigenen Kopf.
Schreibstil und Stilmittel: Man
merkt, dass dieser Teil von einer anderen Autorin verfasst wurde. Diese
Fortsetzung hat die Tochter von Emmy von Rhoden geschrieben. Auch hier sind der
Schreibstil und die Dialoge authentisch. Beides passt zur Zeit, in der die
Handlung spielt. Das Buch lässt sich, was den Schreibstil betrifft, gut und
angenehm lesen.
Gestaltung: Mit der Struktur im
Buch hatte ich schon im ersten Teil meine Probleme. Auch Teil 2 ist nicht in
Kapitel aufgeteilt. Es gibt vielleicht zwei oder drei Absätze. Das fand ich
manchmal anstrengend, wenn Handlungsort und -zeit wechselten. Dann hieß es
plötzlich, dass eines Tages das und das passierte. Mit Absätzen wäre das
verständlicher und angenehmer zu lesen gewesen.
Charaktere:
Ilse: Sie
hat nach wie vor ihren eigenen Kopf. Die anderen im Buch bezeichnen sie als
kindisch. In der Zeit, in der die Geschichte spielt, war es eben üblich, dass
sich die Frau ihrem Mann fügen muss. Mir hat aber gefallen, dass Ilse das nicht
als Liebe empfindet. Nur fortlaufen hätte sie nicht müssen, sondern sich mit
Leo in Ruhe aussprechen sollen. Ansonsten ist mir sie samt ihrem Dickkopf
sympathisch.
Nellie:
Meine Lieblingsfigur aus dem ersten Teil hat sich inzwischen zu einer
unterwürfigen Ehefrau entwickelt, die sich entschuldigt, wenn ihr Mann sie
anpflaumt. Doch ihre Freundschaft zu Ilse gefällt mir, auch wenn sie Ilse
umstimmen will, sich doch Leo zu fügen „Du
bist noch so jung, Kindchen, du verstehst noch nix von die Ehe, von das
Benehmen der Frau gegen ihren Mann.“ (Seite 181 der Gesamtausgabe)
Handlung: Der erste Teil endete
mit Ilses und Leos Verlobung, und ich war gespannt, wie die Tochter der Autorin
Emmy von Rhoden die Geschichte fortführt. Ich fand es erfrischend, dass sich
Ilse nicht dem damaligen üblichen Bild von Ehefrauen entsprechen will. Ich habe
gehofft, dass da so etwas wie Kritik genannt wird, dass Ilse und Leo am Ende
„modern“ sind und sich als gleichwertige Ehepartner sehen. Leider wird genau
das Gegenteil vermittelt. Frauen, die sich dem Mann nicht fügen, werden negativ
dargestellt, und Ilse ändert ihre Meinung. Sie findet es plötzlich richtig,
dass der Mann das Sagen hat. Auch wenn das damals so üblich war, hätte ich
nicht gedacht, dass es dermaßen positiv geschildert wird.
Spannung und Lesespaß: Trotz
meiner Kritik habe ich das Buch gerne gelesen. Ich habe mich gefreut, Ilse,
Nellie und die anderen wieder zu treffen.
Mein erster Gedanke, nachdem ich das
Buch beendet habe: Teil 1 war besser!
Fazit: Eine lesenswerte
Fortsetzung
Bewertung:
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