Freitag, 9. April 2021

Tibi liest: Fritz und Emma

  Allgemeine Infos:






OriginaltitelFritz und Emma
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Barbara Leciejewski
Verlag: ullstein
Einzelband/Teil einer Reihe: Einzelband
Reihe: ///
Teil: ///
Genre: Liebesroman
Erscheinungsjahr: 2021
Seiten: 397
Preis14,99 €
ISBN: 978-3-86493-148-2









Klappentext:

Die Geschichte einer ungelebten Liebe - herzzerreißend und tröstlich zugleich

1947: Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch aus dem Krieg in ihr Heimatdorf zurückgekehrt ist. Schon lange sind sie ein Paar, nun fiebert Emma der Heirat entgegen. Doch der Krieg hat einen Schatten auf Fritz‘ Seele gelegt, gegen den nicht einmal Emma mit all ihrer Liebe ankommt. Und dann, in der Nacht, die eigentlich die glücklichste ihres Lebens sein sollte, geschieht etwas Schreckliches, das alles verändert.

2018: Marie ist mit ihrem Mann neu nach Oberkirchbach gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen. Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz Draudt und die ebenso alte Emma Jung, die am entgegengesetzten Ende des Dorfes lebt. Marie erfährt, dass die beiden seit fast siebzig Jahren nicht miteinander gesprochen haben. Dabei wollten sie einst heiraten. Marie nimmt sich vor, Fritz und Emma wieder miteinander zu versöhnen, bevor es zu spät ist …

 

Meine Schnüffelstatistik:

Zugangsart: Neu gekauft
Zugangsjahr: 2021
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 29.03.2021
Beendet am: 05.04.2021
Gebraucht: 8 Tage


Lob und Tadel 

~*~ Meine Erwartung ~*~

Das Buch wurde mir von Gabriela empfohlen. Der Klappentext klingt interessant. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Ich hoffe nur, dass die Liebesgeschichte nicht kitschig ist, und die Protagonistin sympathisch ist.

 

~*~Charaktere~*~


Marie: Die Protagonistin ist mit Jakob verheiratet. Sie liebt ihn sehr und ist deshalb mit ihm nach Oberkirchbach gezogen. Sie fühlt sich in dem Dorf aber nicht wohl, weil sie ein Großstadt-Mensch ist. Sie ist eine sympathische, lebensnahe Protagonistin. Als sie mit der Aufgabe der 750-Jahr-Feier betreut wird, blüht sie regelrecht auf. 
Jakob: Er ist der neue Pfarrer in Oberkirchbach und ebenfalls sympathisch. Zu ihm können alle zu jeder Zeit kommen, um mit ihm über Sorgen zu sprechen. Er hat immer ein offenes Ohr und ist auch nicht böse, wenn die Leute zwar nicht zu seinem Gottesdienst kommen, ihn dann aber später zuhause besuchen.
Emma: Sie ist in Fritz verliebt und möchte ihn heiraten. Doch nach einem Unglück trennt sie sich. Seitdem redet sie nicht mehr mit ihm. Sie wollte unbedingt Fotografin werden, gibt die Stelle dann aber auf, weil ihr Mann Heiner der Meinung ist, dass Frauen nicht arbeiten sollten. Sie musste einige Schicksalsschläge erleben, die ihr grantiges Verhalten im Alter erklären.
Fritz: Er musste als junger Mann für Deutschland in den Krieg ziehen, obwohl er es nicht wollte. Er ist ein friedliebender Mensch. Er hat es nicht verkraftet, dass er einen Gleichaltrigen erschießen musste, der ihn sonst wahrscheinlich erschossen hätte. Er denkt auch heute noch daran, dass die beiden unter anderen Umständen vielleicht Freunde geworden wären. Auch die Zeit in Kriegsgefangenschaft war schrecklich für ihn, worüber er aber nicht spricht. Diese Erlebnisse haben ihn geprägt. Er ist auch nicht vor weiteren Schicksalsschlägen gefeit. 
Sarah: Sie ist Maries Schwester und ein richtiger Wirbelwind. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge. Mit ihrer Art sorgt sie für frischen Wind im Dorf und konnte damit viele Sympathiepunkte bei mir sammeln.
Sämtliche Charaktere haben ihre Eigenarten, und es sind zu viele, um sie alle aufzuzählen. 
Ich habe das Dorf und seine Bewohner liebgewonnen.

~*~Handlungsort und -zeit~*~

Das Buch spielt in verschiedenen Zeiten zwischen 1947 und 2020 im fiktiven Dorf Oberkirchbach.


~*~Handlung, Idee und Umsetzung, Einstieg~*~

Kaum habe ich mit der Geschichte begonnen, da fühle ich mich direkt wohl. Das Schicksal von Emma und Fritz hat mich sehr berührt. Die beiden müssen einiges durchmachen. Nach und nach erfahren wir im ersten Handlungsstrang mehr über die Hintergründe, warum die beiden in der heutigen Zeit nicht mehr miteinander sprechen. 
Der zweite Handlungsstrang spielt in der heutigen Zeit statt. Wir erfahren, wie sehr sich das Leben im kleinen Dorf geändert hat. Es ist wie eingeschlafen. Die Alteingesessenen und die Zugezogenen haben nichts miteinander zu tun. Es werden nur Gerüchte in die Welt gesetzt. 
Das alles ändert sich mit der Ankunft von Marie und ihrem Mann Jakob. Auch ihre Schwester Sarah hat einen Anteil, denn sie bringt gerne mal einen Stein ins Rollen. Nach und nach erwacht das Dorf aus seinem Dornröschenschlaf.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Handlung ist realistisch und einfühlsam. Die Liebesgeschichte kommt ohne Kitsch aus, was ich sehr positiv finde.
Ich habe mitgefiebert und war gerne bei den Vorbereitungen zur großen Feier dabei. Außerdem habe ich sehr gehofft, dass sich Emma und Fritz aussprechen. Schließlich sind die beiden schon über 90. Ich war mir nicht sicher, ob es da ein Happy End gibt. Ich habe es den beiden sehr gewünscht.
Gehofft habe ich auch, dass sich Marie in Oberkirchbach einlebt und sich zuhause fühlt. Sie ist unglücklich und fühlt sich manchmal auch vernachlässigt von ihrem Mann. All das ist aber nicht nervig dargestellt, sondern wirkt sehr authentisch.
Dieses Buch hat mich positiv sehr überrascht und ist Kandidat für mein Highlight im April. Es ist eine Wohlfühlgeschichte mit traurigen, aber auch fröhlichen Szenen.


~*~Schreibstil und Stilmittel~*~

Das Buch ist im Präteritum aus der Sicht eines personellen Erzählers geschrieben. Das gefällt mir bei dieser Geschichte besser als die Ich-Form, weil wir mehrere Personen begleiten und so ihre Gedanken erfahren.
Der Schreibstil ist flüssig und an den entsprechenden Stellen entweder passend traurig und einfühlsam oder heiter.

~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~

///

~*~Abschlussgedanken~*~

Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Danke für den Tipp, Gabriella!

FazitEine wunderschöne, einfühlsame Geschichte, bei der ich mir für alle ein Happy End gewünscht habe.

Bewertung: 




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