Sonntag, 23. September 2018

Gebell zu: Die Tochter des Seefahrers


Allgemeine Infos:




OriginaltitelThe devil on her tongue
Originalsprache: Englisch
Autor/in: Linda Holeman
Verlag: Goldmann
Einzelband/Teil einer Reihe: Einzelband
Reihe:///
Teil: ///
Genre:Historischer Roman
Erscheinungsjahr: 2015
Seiten: 700
Preis: 9,99 €
ISBN:978-3-442-48261-0





Klappentext:
Portugal 1745: Auf einer kleinen, von Armut geplagten Insel wächst die junge Diamantina auf. Trost findet sie in den Geschichten ihres Vaters Arie, eines Seefahrers, der ihr oft von fernen, faszinierenden Ländern erzählt. Als Arie sein Glück in Südamerika sucht, träumt auch seine Tochter davon, die karge Insel zu verlassen. In ihrer Not nimmt sie den Antrag des Weinbauern Bonifacio an und geht mit ihm nach Madeira. Doch die Ehe wird zum Gefängnis. Den einzigen Ausweg sieht die junge Frau in der Flucht in die Neue Welt. Schon bald aber muss Diamantina sich fragen, wo ihr Herz sie wirklich hinzieht, denn zwischen ihr und Bonifacios Bruder Espirito entsteht eine zarte Liebe ...

Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Geschenk
Zugangsjahr: 2018
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 02.09.2018
Beendet am: 09.09.2018
Gebraucht: 8 Tage

Lob und Tadel

~*~Gestaltung~*~
Das Cover zeigt Madeira und verspricht einen kitschigen Roman. Den Titel finde ich nicht so passend. Dahinter würde man eher eine Abenteuergeschichte, vielleicht mit Piraten, vermuten.
Das Buch ist in drei Teile mit Prolog, 82 Kapiteln und Epilog aufgeteilt. Die Schriftgröße fand ich angenehm. Die Kapitel sind recht kurz, was mir persönlich immer besser gefällt.

~*~Charaktere~*~
Diamantina: Die Protagonistin wird als wunderschöne, junge Frau vorgestellt. Sie ist hellhäutig und hat blonde Haare, die sie von ihrem niederländischen Vater geerbt hat. Weil sie optisch anders aussieht als die Portugiesen, wird sie teilweise ausgegrenzt. Von ihrer Mutter hat sie Heilkunde kennengelernt. Außerdem scheint sie ein sprachliches Multitalent zu sein. Sie spricht mehrere Sprachen fließend und kann sie auch lesen. Gerade das fand ich für das 18. Jahrhundert etwas übertrieben. Sie war mir zu perfekt, weil ihr scheinbar alles gelingt.
Bonifacio: Der war Priester, ist aber aus dem Orden ausgetreten, und arbeitet nun als Weinhändler. Er heiratet Diamantina, lebt aber nur so neben ihr her. Er hat ein Geheimnis, das ihn belastet. Er wird eher negativ dargestellt.
Espirito: Er ist Bonifacios Bruder und verliebt sich in Diamantina. Er ist verheiratet, doch seine Frau ist schwer krank. Auch er ist mir zu perfekt dargestellt. Ich habe mir von ihm nur gemerkt, dass er super aussieht.
Abílio: Er ist der Antagonist. Diamantina war als Jugendliche in ihn verliebt und hat sich auf ihn eingelassen, obwohl das in der damaligen Zeit ja noch als unschicklich galt. Er ist sehr arrogant und kann auch seiner Frau nicht treu sein.
Cristiano: Er ist ein Waisenjunge aus Brasilien. Bonifacio hat ihn mitgebracht. Leider erfährt man sonst kaum etwas über den Jungen. Das finde ich sehr schade. Ich hätte gerne mehr über seinen Hintergrund gelesen.

~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt auf Porto Santo, auf Madeira und in Lissabon im 18. Jahrhundert, zu der Zeit, in der das schreckliche Erdbeben Portugal erschüttert. Den Handlungsort finde ich sehr interessant, weil ich zu der Zeit selbst Urlaub in der Gegend um Lissabon gemacht habe.

~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~
Die Handlung beginnt 1730. Ein junger Mann hilft einem kleinen Jungen, der von einem Seemann sexuell missbraucht wird. Dafür wird er über Bord geworfen und wird an eine Küste gespült. Eine junge Frau findet ihn. Ich vermute Diamantinas Eltern und bin gespannt auf die weitere Handlung.
Diamantina ist inzwischen dreizehn. Ihre Eltern scheinen nicht mehr so glücklich miteinander zu sein. Der Vater plant, nach Südamerika auszuwandern. Die Mutter will nicht mit.
Diamantina hat eine heimliche Beziehung mit Abílio, die jedoch nach einem Gespräch mit seinem Vater beendet wird. Sie plant, eines Tages ihrem Vater nach Südamerika zu folgen. Doch erst einmal heiratet sie Bonifacio, weil sie hofft, dadurch ein besseres Leben zu haben.
Die weitere Handlung ist vorhersehbar und genauso kitschig, wie es das Cover vermuten lässt. Diamantina und Espirito verlieben sich, doch beide sind verheiratet. Da scheint es ja ein Glück zu sein, dass Espiritos Frau totkrank ist, und Bonifacio immer noch nicht von einem ehemaligen Priesterleben ablassen kann und Diamantina nicht berühren will.
Auch die Sache mit Abílio fand ich übertrieben. Diese Szenen habe ich nicht gerne gelesen.
Das Erdbeben von 1755 einzubauen, hat mir dagegen gut gefallen. Diese Szenen fand ich auch gut beschrieben. Da habe ich mitgefiebert.

~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präteritum in der Ich-Form aus Diamantinas Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist einfach und lässt sich sehr flüssig lesen. Außerdem schreibt die Autorin irgendwie mitreißend, sodass ich die 700 Seiten kaum gemerkt habe.

~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
///

~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: 700 Seiten… geschafft.
Fazit: Ein Roman mit einer kitschigen Handlung, aber einem mitreißenden Schreibstil.
Bewertung


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