Allgemeine Infos:
Originaltitel: Schatten und Licht
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Anne Stern
Verlag: rowohlt polaris
Einzelband/Teil einer Reihe: Reihenauftakt
Reihe: Fräulein Gold
Teil: 1
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsjahr: 2020
Seiten: 384
Preis: 16,00 €
ISBN: 978-3-499-00427-8
Klappentext:
1922: Hulda Gold ist gewitzt und unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Durch ihre Hausbesuche begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Der Große Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und die junge Republik ist zwar von Aufbruchsstimmung, aber auch von bitterer Armut geprägt. Hulda neigt durch ihre engagierte Art dazu, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Hulda stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen.
Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Ausgeliehen
Zugangsjahr: 2020
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 23.06.2020
Beendet am: 29.06.2020
Gebraucht: 7 Tage
Lob und Tadel
~*~ Meine Erwartung ~*~
Ich habe überhaupt keine Erwartungen an das Buch. Ich lese es gemeinsam mit einer Freundin, damit sie ihre Aufgabe "lire avec des amis" erfüllen kann. Die Geschichte lasse ich einfach auf mich zukommen.
~*~Gestaltung~*~
Das Cover wirkt mit der Schwarz-Weiß-Fotografie und den Goldtönen sehr edel, wobei sich die goldene Farbe teilweise bereits löst.
Das Foto passt sehr gut, denn genau so könnte Hulda aussehen.
Eine Karte von Berlin von 1922 lässt die Leser Huldas Spuren verfolgen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Neben Prolog und Epilog gibt es 34 Kapitel. Sie haben keine Titel, aber sind allesamt mit einer Datumsangabe versehen.
Die Schriftgröße ist gut gewählt, weder zu groß noch zu klein.
Das Foto passt sehr gut, denn genau so könnte Hulda aussehen.
Eine Karte von Berlin von 1922 lässt die Leser Huldas Spuren verfolgen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Neben Prolog und Epilog gibt es 34 Kapitel. Sie haben keine Titel, aber sind allesamt mit einer Datumsangabe versehen.
Die Schriftgröße ist gut gewählt, weder zu groß noch zu klein.
~*~Charaktere~*~
Hulda Gold: Sie ist eine ambulante Hebamme, die auch zu den Ärmsten geht, welche in den Kliniken abgewiesen werden würden. Sie ist eine lebendig gestaltete Protagonistin. Sie liebt ihren Beruf. Zu dieser Zeit war es noch unüblich, dass Frauen arbeiten, weshalb manche Frauen über sie tuscheln. Doch da steht sie drüber. Sie ist fortschrittlich, selbstbewusst und intelligent. Ihr Mut kann sie schon manchmal in Gefahr bringen, weil sie gerne mal leichtsinnig agiert.
Karl North: Er ist Kommissar und will den Tod von Rita aufklären. Er ist abweisend und lässt niemand an sich heran. Auch er ist authentisch, denn seine Art hat er nicht ohne Grund.
Karl North: Er ist Kommissar und will den Tod von Rita aufklären. Er ist abweisend und lässt niemand an sich heran. Auch er ist authentisch, denn seine Art hat er nicht ohne Grund.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt in Berlin im Jahr 1922, wobei es auch vereinzelt Rückblicke auf frühere Jahre gibt.
~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~
Die Idee an sich finde ich ganz interessant, wobei ich aber zugeben muss, dass ich wohl nicht von allein das Buch gelesen hätte.
Direkt im Prolog erfahren wir, dass der Tod von Rita kein Unfall war. Wir sind bei ihrem Tod hautnah dabei. Den Täter erfahren wir nicht. Das weckt meine Neugier. Ich will wissen, wer das warum getan hat.
Der 1. Weltkrieg (damals noch der Große Krieg genannt) ist vorbei. Die Weimarer Republik wurde 1918 gegründet, und die Menschen sind voller Hoffnung, dass nun eine bessere Zeit für sie anbricht. Doch nicht allen geht es gut, denn viele Menschen leben in Armut.
Wir begleiten Hulda bei ihrer Tätigkeit als Hebamme, was sehr authentisch beschrieben ist. Durch die schwangere Lilo erfährt Hulda mehr von Rita, und ihre Neugier ist geweckt. Sie beginnt, selbst zu recherchieren. Bei diesen Recherchen begegnet sie dem Kriminalkommissar Karl. Auch er untersucht die Todesumstände von Rita. Dadurch geraten die beiden aneinander.
Neben diesem Zeitstrang gibt es ein paar Kapitel in Form von Tagebucheinträgen. Diese stammen von der Toten. Rita hat früher in einer Nervenheilanstalt und später in einem Nervenlazarett gearbeitet. Diese Einträge haben mich besonders berührt. Der Umgang mit den Patienten war sehr erschreckend. Das Trauma, das die Soldaten an der Front erlitten haben, wird von den Ärzten des Lazaretts als Krankheit angesehen. Mit grausamen Methoden wollen sie den Männern ihre Ängste austreiben. Rita ahnt, dass das die falsche Herangehensweise ist, doch sie schweigt, aus Angst, ihre Anstellung zu verlieren.
Ich muss wirklich sagen, ich bin mehr als positiv überrascht von diesem Buch. Ich hätte niemals gedacht, dass mich die Geschichte um die Hebamme Hulda Gold so mitnehmen würde. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Nachdem ich doch zuerst das Buch Der Fahrer beendet habe, habe ich danach die letzten 200 Seiten dieses Romans an einem Stück gelesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Die Liebesgeschichte, die sich andeutet, ist leise und drängt sich nicht in den Vordergrund. Stattdessen erfahren wir viel über das Leben der armen Menschen im berüchtigten Bülowbogen, die Arbeitsweise einer Hebamme in den 1920ern und die erschreckenden früheren Methoden in Nervenheilanstalten und Nervenlazaretten.
Ich bin sehr froh, dass ich mich dazu überreden gelassen habe, das Buch parallel mit einer Freundin zu lesen. Ansonsten hätte ich ein richtiges Highlight verpasst.
Ich kann es kaum abwarten, bis endlich Teil 2 erscheint, und ich Hulda und Karl wieder begleiten kann.
Direkt im Prolog erfahren wir, dass der Tod von Rita kein Unfall war. Wir sind bei ihrem Tod hautnah dabei. Den Täter erfahren wir nicht. Das weckt meine Neugier. Ich will wissen, wer das warum getan hat.
Der 1. Weltkrieg (damals noch der Große Krieg genannt) ist vorbei. Die Weimarer Republik wurde 1918 gegründet, und die Menschen sind voller Hoffnung, dass nun eine bessere Zeit für sie anbricht. Doch nicht allen geht es gut, denn viele Menschen leben in Armut.
Wir begleiten Hulda bei ihrer Tätigkeit als Hebamme, was sehr authentisch beschrieben ist. Durch die schwangere Lilo erfährt Hulda mehr von Rita, und ihre Neugier ist geweckt. Sie beginnt, selbst zu recherchieren. Bei diesen Recherchen begegnet sie dem Kriminalkommissar Karl. Auch er untersucht die Todesumstände von Rita. Dadurch geraten die beiden aneinander.
Neben diesem Zeitstrang gibt es ein paar Kapitel in Form von Tagebucheinträgen. Diese stammen von der Toten. Rita hat früher in einer Nervenheilanstalt und später in einem Nervenlazarett gearbeitet. Diese Einträge haben mich besonders berührt. Der Umgang mit den Patienten war sehr erschreckend. Das Trauma, das die Soldaten an der Front erlitten haben, wird von den Ärzten des Lazaretts als Krankheit angesehen. Mit grausamen Methoden wollen sie den Männern ihre Ängste austreiben. Rita ahnt, dass das die falsche Herangehensweise ist, doch sie schweigt, aus Angst, ihre Anstellung zu verlieren.
Ich muss wirklich sagen, ich bin mehr als positiv überrascht von diesem Buch. Ich hätte niemals gedacht, dass mich die Geschichte um die Hebamme Hulda Gold so mitnehmen würde. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Nachdem ich doch zuerst das Buch Der Fahrer beendet habe, habe ich danach die letzten 200 Seiten dieses Romans an einem Stück gelesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Die Liebesgeschichte, die sich andeutet, ist leise und drängt sich nicht in den Vordergrund. Stattdessen erfahren wir viel über das Leben der armen Menschen im berüchtigten Bülowbogen, die Arbeitsweise einer Hebamme in den 1920ern und die erschreckenden früheren Methoden in Nervenheilanstalten und Nervenlazaretten.
Ich bin sehr froh, dass ich mich dazu überreden gelassen habe, das Buch parallel mit einer Freundin zu lesen. Ansonsten hätte ich ein richtiges Highlight verpasst.
Ich kann es kaum abwarten, bis endlich Teil 2 erscheint, und ich Hulda und Karl wieder begleiten kann.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präteritum aus der Sicht eines neutralen Erzählers geschrieben. Die Tagebucheinträge sind im Präsens in der Ich-Form aus Ritas Sicht geschrieben. Die Autorin schreibt anschaulich, fesselnd und flüssig, sodass das Berlin der 1920er-Jahre vor dem inneren Auge lebendig wird.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
///
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Teil 2 muss ich sofort vorbestellen...
Fazit: Eine spannender historischer Roman mit Krimianteil, der das Leben vor 100 Jahren facettenreich und lebendig schildert.
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