Allgemeine
Infos:
Originaltitel: Amerika liegt im Osten
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Heike Eva Schmidt
Verlag:Schwarzkopf & Schwarzkopf
Einzelband/Teil einer Reihe: Einzelband
Reihe: ///
Teil: ///
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2011
Seiten: 216
Preis: 12,95 €
ISBN:: 978-3-86265134-4
Klappentext:
Motte ist blind vor Liebe: Obwohl Lukas ihren tschechischen Klassenkameraden Pavel gedemütigt und verprügelt hat, will sie die Osterferien unbedingt mit ihm in den USA verbringen - denn zum ersten Mal interessiert sich ihr Schwarm für sie.
Allerdings ist die 17-Jährige pleite und der Einzige, der ihr das Geld für die Reise leihen kann, ist ihr griesgrämiger Urgroßvater. Der stellt nur eine Bedingung: Motte soll ihn und die Urgroßmutter nach Tschechien fahren. Der alte Mann hofft, dass seine demente Frau in der Heimat ihr Gedächtnis wiederfindet.
Gemeinsam brechen die drei gen Osten auf. Doch mit den Erinnerungen an glückliche Kindertage kehren auch schreckliche Bilder des Krieges zur Urgroßmutter zurück. Und dort, wo Motte eigentlich nie hinwollte, entdeckt sie schließlich, was sie nicht erwartet hatte: die Wahrheit über die Vergangenheit, die Liebe zu ihren Urgroßeltern und den Mut, das Richtige zu tun.
Meine
Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Geschenk
Zugangsjahr: 2018
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Hardcover
Zu
lesen begonnen: 02.05.2019
Beendet
am: 06.05.2019
Gebraucht: 5 Tage
Lob
und Tadel
~*~Gestaltung~*~
Das Mädchen auf dem Cover passt nicht ganz
auf Motte, die ja rote Haare haben soll. Das Cover ist nicht spektakulär, aber
auch nicht grauenhaft.
Eingeteilt ist das Buch in einen Prolog, 12
Kapitel und einen Epilog. Die Kapitel sind betitelt und beschreiben kurz, worum
es im Kapitel geht.
Die Schriftgröße fand ich in Ordnung.
~*~Charaktere~*~
Motte: Die Protagonistin ist 17, heißt
eigentlich Marie und ist in Lukas, genannt Laser, verknallt. Diese Liebe macht
sie blind. So redet sie sich Lasers unmögliches Verhalten schön.
Sie war eine authentische Protagonistin,
manchmal konnte ich ihre Gedankengänge aber nicht ganz nachvollziehen. Sie
wirkt dann „schwer von Begriff“, wenn sie erst mal etwas ganz anderes als das
Offentsichtliche denkt. Im Laufe der Handlung macht sie eine sehr positive
Entwicklung durch, die mir gut gefallen hat.
Hermann: Er ist Mottes Urgroßvater und 90
Jahre alt. Hinter seinem Rücken wird er Ice H. von Motte genannt. Er wirkt auf
den ersten Blick sehr verbittert und unfreundlich, erst recht, wenn er Gespräche
vom 2. Weltkrieg, den er als Kriegsgefangener in Russland erlebt hat, als
Vergangenheit abwimmelt. Doch man merkt, dass er selbst Schlimmes erlebt hat,
und sein Standardspruch „Lass die Vergangenheit ruhen!“ eine Art Selbstschutz
ist, um das Erlebte zu verarbeiten. Nachdem er zwei Frauen verloren hat, hat er
in Liesel seine große Liebe gefunden. Seit über 60 Seiten sind die beiden
zusammen. Für seine Frau würde er alles tun.
Liesel: Die 88-Jährige ist Hermanns dritte
Frau. Sie ist an Demenz erkrankt. Sie kann sich nur noch an frühere Jahre
erinnern, was in Liesels Fall leider nicht immer glückliche Erinnerungen sind.
Ein paar Mitschülerinnen fand ich zu
klischeehaft dargestellt: Minirock, bauchfrei, zickig und dumm. Das hätte nicht
sein müssen.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt in Lipová in der
Tschechischen Republik in der heutigen Zeit. Früher hieß dieser Ort Hainspach
und gehörte zu Böhmen.
~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~
Die Idee über Sudetendeutschland zu
schreiben, finde ich sehr interessant. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen,
das sich mit dieser Thematik beschäftigt. Daher war ich umso neugieriger, vor
allem, weil dieses Buch nur 216 Seiten. Ob das ausreicht, um so ein schwieriges
Thema zu behandeln? Das hat es in meinen Augen.
Die Handlung beginnt auf seiner Klassenparty
in der Turnhalle. Motte himmelt Laser an, der an diesem Tag den DJ spielt. Er
ist der Star der Schule.
Motte will unbedingt ein Foto von ihm. Weil
sie sich mit Technik überhaupt nicht auskennt, dreht sie ein Video statt ein
Foto zu schießen. So nimmt sie auf, wie Laser den tschechischen Mitschüler
Pavel schikaniert und verprügelt. Weil sie sich selbst einredet, dass Lukas
ihre große Liebe ist, schweigt sie sogar, als Pavel beschuldigt wird, die
Schlägerei begonnen zu haben.
Plötzlich scheint sich Lukas für sie zu
interessieren. Motte schwebt im 7. Himmel und ist felsenfest davon überzeugt,
ihm in die USA zu folgen. Mangels Geld erklärt sie sich bereit, ihre
Urgroßeltern nach Lipová in Tschechien zu fahren. Ihr Urgroßvater verspricht,
ihr dann 1.000,- € zu geben.
Motte hat zwar keine Lust, sieht sich aber
bereits händchenhaltend mit Laser am Strand in den USA.
Der kurze Trip nach Tschechien verläuft
anders, als Motte sich das vorgestellt hat. Sie und die Leser erfahren mehr
über die Zeit des 2. Weltkrieges, die ihre Uroma hautnah miterlebt hat. Da
beginnt sie über ihr eigenes Verhalten nachzudenken.
Das Buch ist zwar kurz, ist aber nicht
unbedingt etwas zum Zwischendurchlesen und Abschalten. Es regt zum Nachdenken
an. Die Autorin beschreibt die Szenen, insbesondere das von der Urgroßmutter
Erlebte, sehr einfühlsam und zielgruppengerecht. Auch humorvolle Stellen sind
vorhanden.
Mir hat diese kurze Geschichte sehr gut
gefallen. An einigen Stellen musste ich mit den Tränen kämpfen.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präsens in der Ich-Form aus
Mottes Sicht geschrieben. Die Autorin hat flüssig und sehr authentisch
geschrieben, sodass ich ihr wirklich abgenommen habe, dass die Geschichte von
einer Siebzehnjährigen erzählt wird.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
„Hass
lässt nicht mehr viel Menschliches übrig, Motte.“ (S. 172)
SPOILER!!!--> „Ich glaube, sie hat einfach vergessen, wie man lebt.“ (S. 212)
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein
erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: …
Fazit: Ein Jugendroman über Zivilcourage, der gekonnt ein
schwieriges Thema behandelt.
Bewertung:
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