Allgemeine Infos
Originaltitel:
Das Geheimnis der Hebamme
Originalsprache:
Deutsch
Autor/in: Sabine
Ebert
Verlag: Knaur
Einzelband/Teil
einer Reihe: Reihenauftakt
Reihe: Hebammen-Saga
Teil: 1
Genre: Historischer
Roman
Erscheinungsjahr:
2006
Seiten: 648
Preis:
Taschenbuch: 10,99 €, Ebook 9,99 €
ISBN: 978-3-426-63412-7
Klappentext:
Weil sein Sohn tot geboren wurde, will Burgherr Wulfhart der jungen Hebamme
Marthe Hände und Füße abschlagen lassen. Nur mit knapper Not gelingt ihr die Flucht
aus ihrem Dorf. Um zu überleben, schließt sie sich einer Gruppe fränkischer
Siedler an, die ostwärts in die Mark Meißen ziehen, um sich dort in noch
unerschlossenem Gebiet ein neues, besseres Leben aufzubauen. Anführer der
Siedler ist der Ritter Christian, der mehr und mehr von Marthe und ihrem
Heilwissen fasziniert ist. Doch dies erregt auch die Aufmerksamkeit von
Christians erbittertstem Feind, einem einflussreichen Ritter in Diensten des
Meißner Markgrafen Otto von Wettin. Da wird in Christians Dorf Silber gefunden…
Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Geschenk
Zugangsjahr:
2016
Status: gelesen
Lesesprache:
Deutsch
Format: Ebook
Zu lesen
begonnen: 19.12.2017
Beendet am: 01.01.2018
Gebraucht:
14 Tage
Lob und Tadel
Titel: Der Titel ist in Ordnung.
Marthe ist eine Art Hebamme. (Ich hätte sie eher Kräuter-Heilkundige genannt.)
Und ja, sie hat ein Geheimnis.
Cover: Mir gefällt weder das
alte noch das neue Cover. Das erste passt allerdings zur Geschichte. Da hält
sich die Person ein Buch vor die Nase. Marthe hat Angst, von Wulfhart gefunden
zu werden, und sie will nicht, dass jemand ihr Geheimnis erfährt. Das neue Cover
soll den gesellschaftlichen Stand von Marthe zeigen. Da ich mich in diesem Fall
nicht auskenne, kann ich nichts dazu sagen.
Einstieg: Der Einstieg ist mir
nicht leicht gefallen, was allerdings an mir selbst gelegen hat. Das Buch hat
so viele Seiten, dass ich es nicht so richtig lesen wollte. Da kann natürlich
die Geschichte nichts dafür. Denn eigentlich beginnt sie sofort spannend:
Marthe versucht, das Ungeborene zu retten, und muss schließlich fliehen. Die
Handlung startet also sofort, und das gefällt mir.
Idee und Umsetzung: Die Idee,
einen Roman zu schreiben, der mit dem Silberfund bei Meißen zu tun hat, gefällt
mir. Die Umsetzung ist gelungen. Die Autorin verbindet reale Begebenheiten mit
Fiktion.
Schreibstil und Stilmittel: Der
Schreibstil ist einfach, und das Buch lässt sich flüssig lesen. Als ich die
vielen Seiten ignoriert und mich auf die Geschichte eingelassen habe, konnte
ich das Buch flott lesen. Für die letzten 450 Seiten habe ich zwei Tage
gebraucht. Davor hatte ich es etwas schleifen lassen. Die Dialoge waren mir
manchmal zu modern. Ich habe mir gedacht, dass man so im Mittelalter eher nicht
gesprochen hat.
Gestaltung: Das Buch ist in vier
Teile, und diese wiederum in mehrere Kapitel aufgeteilt. Diese befassen sich
dann z. B. mit der Reise (dem Siedlerzug) oder der Ankunft in der neuen Heimat.
Charaktere:
Marthe: Es
gibt nichts, was die Vierzehnjährige nicht kann, abgesehen davon, sich selbst
zu retten (alle anderen dagegen schon). Sie ist nicht nur Hebamme; sie kennt
sich auch mit Kräutern aus und kann die unterschiedlichsten Krankheiten heilen.
Das hat auch mit ihrem Geheimnis zu tun. Außerdem ist sie so eine
Protagonistin, die sich ihrer Schönheit nicht bewusst hat, obwohl wirklich
jedes männliche Wesen auf sie steht. Mir war das alles zu viel des Guten, aber
ich habe es akzeptiert.
Christian:
Er ist Ritter und Gründer des neuen Dorfes. Er ist mutig und gerecht,
allerdings fand ich ihn ansonsten blass.
Lukas: Er
ist Christians Knappe und war mir sympathischer als der Ritter. Insgesamt war
er mir aber auch zu farblos.
Hedwig: Sie
ist eine historische Person und die Frau des Markgrafen Otto. Wie sie
dargestellt wurde, hat sie sich zu einer meiner Lieblingsfiguren entwickelt.
Sie ist eine kluge Frau, die nicht einsieht, dass eine Frau nur dazu da sein
soll, um Kinder auf die Welt zu bringen. Sie will als gleichwertig angesehen
werden und mischt sich auch in die Geschäfte ihres Mannes ein, wobei sie meist
die besseren Vorschläge hat.
Randolf: Er
ist der Antagonist, ein eiskalter, skrupelloser Mann. Wie von der Autorin
beabsichtigt, ist er mir mehr als unsympathisch. Er hat einen Stein, wo andere
ein Herz haben.
Handlung: Marthes Fähigkeiten
sind überzogen. Sie ist eine Wunderheilerin. Ich habe schon erwartet, dass sie
nur schnipsen muss, um die Verletzung/Krankheit zu heilen.
Jeder, der
sie trifft, ist fasziniert von ihr, so auch Ritter Christian und sein Knappe
Lukas. Die beiden müssen Marthe ständig retten, obwohl sie doch ihr Geheimnis
hat. Wer Marthe nicht mag, ist automatisch ein böser Mensch. Die guten Menschen
im Buch sind Marthe restlos ergeben.
Ansonsten
ist die Handlung klar strukturiert und baut aufeinander auf. Historische
Personen tauchen auf.
Grausamkeiten
werden teils ausführlich beschrieben. Das ist natürlich Geschmackssache. Ich
glaube aber schon, dass das Mittelalter brutal war und vor allem Frauen
schlecht behandelt wurden. Beschönigen sollte man das auch nicht.
Marthe wird
als Hexe verschrieben. Die Autorin erklärt im Nachwort, dass es dieses Wort zu
der Zeit noch gar nicht gab, nennt jedoch Gründe, warum sie es trotzdem
verwendet hat. Das hat mir gefallen, und ich konnte gut damit leben.
Abgesehen
von Marthes Gabe fand ich die Handlung (die Beschreibung des Umzugs, den Aufbau
des Dorfes, das Leben in der neuen Handlung) realistisch. Das hätte wirklich so
passiert sein können.
Spannung und Lesespaß: Ich muss sagen, dass ich es gerne gelesen
habe, vor allem, ab dem Zeitpunkt, an dem die Siedler den Dunklen Wald
erreichen. Es war spannend, die Menschen auf ihrer Reise zu begleiten. Sie
mussten Gefahren durchstehen, und auch in ihrer neuen Heimat ist es nicht
sicher.
Ich habe
gerne verfolgt, wie Christiansdorf entsteht, wie das erste Silber entdeckt
wird. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, das im 12. Jahrhundert in
Freiberg und Umgebung spielt. Es war interessant, etwas über diese Zeit zu
erfahren. Auch das Nachwort hat mir gefallen. Hier erklärt die Autorin, wie sie
die wahren Geschehnisse mit der Fiktion verflochten hat. So erfährt man auch
etwas über die historischen Personen.
Mich hat vor
allem das Leben der Siedler interessiert. Über die verschiedenen Dorfbewohner
hätte ich gern mehr gelesen.
Mein erster Gedanke, nachdem ich das
Buch beendet habe: Besser, als ich erwartet habe.
Fazit: Eine spannende Reise in
die mittelalterliche Landesgeschichte von Sachsen.
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