Hallo,
heute
gibt es wieder einen Gast-Beitrag, dieses Mal von Luisa.
Vielen
Dank dafür und nun gehört die Tastatur dir, liebe Luisa. :-)
*~*~*~*
Hi
liebe Leser,
mein
Name ist Luisa und heute darf ich einen Gast-Beitrag auf Tinettes Blog
veröffentlichen.
Statt
euch vorzustellen, was mir an Büchern besonders gut gefällt, dachte ich mir,
ich mache es genau umgekehrt:
Wie
schafft es ein Autor mit seinem Buch einen Flop bei mir zu landen?
1. Schreibstil/Sprache
Emotionslos,
einfach den Text runterrattern, als wäre es ein Bericht bei den Nachrichten.
Mit holprigen Sätzen, bei denen der Leser kräftig durchgeschüttelt wird, klappt
es genauso gut. Am besten extra noch ein paar Rechtschreibefehler einbauen. Das
treibt den Blutdruck hoch. Der Autor oder die Autorin sollte entweder so einen
einfachen Schreibstil haben, damit es Erstklässler verstehen, oder aber in
jeden Satz mindestens drei Fachbegriffe einbauen. Wer das dann nicht versteht,
hat Pech gehabt. ;-)
Für
den perfekten Flop sollte man abgedroschene Sätze nicht vergessen! Ruhig jede
Menge Floskeln einbauen, die man schon in 100 anderen Romanen gelesen hat.
Schreibe
ausführlich über das Wetter. Vergiss nicht, wie viele Wolken am Himmel stehen
bzw. nicht stehen. Wichtig ist auch die Temperatur, am besten natürlich ganz
genau. Beispiel gefällig? Sicher gerne.
Die dreizehn Wolken schimmerten in
verschiedenen Grautönen: weiß, hellgrau, mittelgrau, hellgrau mit dunklen
Sprenkeln, usw. Die Sonne erhitzte die Luft auf 34,5 Grad Celsius. Im Schatten
waren es 29,7 Grad. Geregnet hatte es zuletzt gestern um 11:23 und 16 Sekunden…
Ja,
das ist ein Vergnügen. Am besten zu Beginn jeder Szene ausführlich über das
Wetter und die Umgebung schreiben. Bei mir ist das ein Garant für Punkteabzug.
:-D
Bitte
bloß nicht die gesprochene Sprache anpassen! Die Pickel sprießen so schön, wenn
die Protagonistin im 15. Jahrhundert Sätze wie „Ey, das glaube ich nicht“ sagt.
Oder das zwölfjährige Kind: „Heute gehen wir bei XXX dinieren.“ Herrlich!
2. Handlung
Je
unrealistischer, desto besser! Mit
langweiligen Szenen bloß nicht sparen!
Gerne auch verworrene Szenen, bei denen man sich wie in einem Labyrinth
fühlt, aus dem man nicht mehr herausfindet.
Schlüssige
Handlungen werden sowieso überbewertet. Und hier geht es ja um einen Flop! Da
muss so etwas sein! Also keine
(oder möglichst wenige) nachvollziehbaren Handlungen einbauen! Wer braucht
schon Logik?
Die
Handlung sollte außerdem vorhersehbar sein. Überraschende Wendungen haben in
einem Flop NICHTS zu suchen.
Die
Zeit mit Recherchen kann man sich sparen, weil die Handlung sowieso nicht
glaubwürdig sein muss. Stattdessen kann man sich lieber möglichst kitschige
Szenen ausdenken. Baue zudem möglichst hanebüchene Liebeszenen ein! Stellungen,
bei denen man schon vom Lesen Muskelkater bekommt, sind ideal! Oder lass die
Handlung gleich ganz weg und verstecke eine Pornogeschichte im Deckmantel eines
Liebesromans!
Verwende
bevorzugt ausgelutschte Themen und spare nicht mit Klischees
3. Charaktere
Der
ideale Protagonist/ die ideale Protagonistin, der/die mir jedes Buch verdirbt,…
…
verhält sich nicht authentisch.
…
ist ausschließlich herzensgut.
… ist
langweilig.
…
verändert sich vom Charakter her urplötzlich.
… ist
eindimensional.
…
handelt ganz anders, als er/sie „angepriesen“ wird. (z. B. soll besonders
intelligent sein, verhält sich aber dermaßen dumm)
… das
absolute Top-Model mit makelloser Haut.
…
findet die ewige Liebe und weiß das nach zwei Sekunden.
…
ist arrogant/überheblich.
…
zieht über andere her, ist aber selber kein Stück besser.
…
verurteilt andere anhand ihrer Kleidung. (z. B. Mädchen mit Minirock muss
einfach eine Schlampe sein, denn sonst würde sie ja keinen Minirock tragen.)
Dann
klappt es auch mit dem Flop!
Liebe
Leser,
falls
ihr es bis hierhin geschafft habt: Danke für eure Aufmerksamkeit! :-)
Hinterlasst
uns gerne ein Kommentar, was ihr von meiner etwas anderen Kolumne haltet.
Vielleicht
bis bald
Eure
Luisa
*~*~*~*
Danke
Luisa für deinen Gast-Beitrag. Ihr könnt gerne kommentieren, ob ihr das genau
wie sie seht.
Liebe
Grüße
Tinette
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