Mittwoch, 8. Mai 2024

Ein paar Sätze zu... Im Jahr des Affen

 

 

 








Mini ist eine Banane: außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten – und sie kann Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam. Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat – und der Suche nach Glück.


Das Buch lag lange auf meinem SuB, um nicht zu sagen, Jahre. 
Mini heißt eigentlich Minh Thi. Ihren Spitznamen hat sie seit dem Kindergarten, weil die Kinder dort ihren Namen nicht richtig aussprechen konnten.
Die Geschichte ist von den eigenen Erfahrungen von Que Du Luu inspiriert. Auch ihre Familie ist damals aus Vietnam nach Deutschland geflüchtet.
Mit der Protagonistin bin ich trotzdem nicht so richtig warm geworden, was vor allem am Schreibstil liegt. Trotz der Ich-Form bleibt Mini sehr unnahbar, und ihre Gefühle sind nicht so wirklich nachvollziehbar nicht greifbar.
Die Liebesgeschichte hätte ich nicht unbedingt gebraucht.
Schön fand ich die Szenen, in denen Mini Chinesisch mit ihrem Vater spricht bzw. die beiden eine Mischung aus Deutsch und Chinesisch reden. Selbst die Textstellen, die nicht übersetzt wurden, habe ich verstanden, weil sie sich aus dem Kontext ergeben. Die Gespräche klangen so authentisch.
Durch das Auftauchen von Minis Onkel habe ich Einiges über die Flucht aus Vietnam und was sie für die Menschen bedeutet, erfahren. Das fand ich sehr interessant.
Schade, dass Mini so distanziert bleibt und der Schreibstil so nüchtern ist. Andernfalls hätte mir das Buch deutlich besser gefallen. 




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