Mittwoch, 17. August 2022

Mein Erlebnis-Bericht von... Wicked

 

 ©Brinkhoff-Moegenburg

Veranstaltung: Wicked- Die Magie zwischen Gut und Böse
Art der Veranstaltung: Musical
Ort: Neue Flora Hamburg
Datum: 13.08.2022
Beginn: 19:30 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr

Die Besetzung:
Elphaba: Vajén van den Bosch
Glinda: Jeannine Wacker
Fiyero: Martijn Noort
Zauberer von Oz: Andreas Lichtenberger
Nessarose: Linda Rietdroff
Moq: Jan Rogler
Madame Akaber: Susanne-Elisabeth Walbaum
Dr. Dillamonth: Frank Logemann
Ensemble:
Lucina Scarpolini, Martina Lechner, Barbara Tartaglia, Petrelle Dias, Kenedy Small, Azzura Adinolfi, Nathan Saxon, Emanuel Oliveira Almeida, Dejan Krkic, Alessio Urzetta, Bram Tahamata, Salvo Maione


Die alte Fassung von Wicked habe ich zweimal gesehen: einmal in Stuttgart und einmal in Oberhausen. Beide Inszenierungen haben mich damals begeistert. Die Neuinszenierung hat mein Interesse nicht geweckt. Der Trailer sah mir nach einer zu modernen Umsetzung aus.
Als ich dann zu einer mehrtägigen Fortbildung nach Hamburg musste, habe ich die Gelegenheit doch nicht verstreichen lassen, mir eine der letzten Vorstellungen anzuschauen.
Die Geschichte an sich ist nicht großartig verändert werden. Auch die Lieder sind bekannt. Sie klingen gewohnt und doch anders, für meinen Geschmack etwas zu synthetisch. Durch das kleinere Orchester wirkten die Songs nicht so kraftvoll. Den Höhepunkt "Frei und schwerelos" fand ich im Vergleich zur früheren ein klein wenig enttäuschend. In der alten Fassung wird Elphaba mittels Hydraulikkran nach oben schwebt. Die Technik wird hinter einem langen Schleier versteckt. Das wirkte einfach beeindruckender als in der Neuinszenierung, in der die Darstellerin an Seilen hochgezogen wird, zumal diese Seile durch die Beleuchtung zu erkennen waren. Aber als Elphaba dann mit dem Besen über das Publikum geflogen ist, fand ich mich wieder entschädigt.
Die Besetzung ist gelungen. Das gesamte Ensemble konnte mich stimmlich und darstellerisch überzeugen. Am besten haben mir die Stimmen der Darstellerinnen von Elphaba und Glinda gefallen.
Das Bühnenbild erinnerte mich eher an Science-Fiction. Das fand ich nicht so passend für ein Stück, in dem es um Magie geht. Auch die Kostüme waren für meinen Geschmack zu modern. Da stellte sich nicht dieses "Zauberhaft"-Gefühl ein. Insbesondere die Szene mit dem Song "Tanz durch die Welt", in dem das Ensemble Schuluniform trägt, ließ mich eher an High-School-Filme denken.
Witzig dagegen war der Satz, in dem Glinda das * einbaut, in dem sie "Meine lieben ozeanischen Mitbürger*innen" sagt. So ein kleiner aktueller Bezug ist doch nett, ansonsten wirkte manches auf mich etwas erzwungen. 
Dass Dorothy z. B. nun kurz auftaucht, gefällt mir sehr gut. Das ist ein toller Einfall.
Vielleicht wäre das Fazit noch positiver ausgefallen, wenn die liebgewonnene Originalfassung nicht die ganze Zeit über im Hinterkopf herumgeschwirrt wäre.
Diese Neuinszenierung weiß zu unterhalten, und ich fand sie auch kurzweilig. Mir hat das Stück insgesamt gut gefallen, auch wenn mir das Bühnenbild und die Kostüme zu modern waren. Ich bin dann doch froh, es besucht zu haben.

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