Montag, 7. Juli 2025

Tibi liest: Das Wunder von Essen

 Allgemeine Infos:






OriginaltitelDas Wunder von Essen
Originalsprache: Deutsch
Geschrieben von: Sophia Herzog
Übersetzt von: ///
Verlag: dtv
Einzelband/Teil einer Reihe: Einzelband
Reihe: ///
Teil: ///
Genre: Generationenroman
Erscheinungsjahr: 2025
Seiten: 399
Preis: 17,00 € (Taschenbuch)
ISBN:  978-3-423-26422-8





Klappentext:
Wuppertal 1956. Elises Herz gehört dem Fußball. In zerrütteten Familienverhältnissen aufgewachsen, findet die junge Frau Freiheit und Mut auf dem Bolzplatz. Doch in die Pubertät gekommen, wollen die Jungs aus ihrer kleinen Fußballtruppe nicht mehr mit ihr spielen, dabei ist sie längst die Beste der Mannschaft, sogar besser als ihre Jugendliebe Paul, der Anführer der Truppe. Enttäuscht sucht sie sich eine Gruppe von Frauen zusammen, die ebenfalls gerne Fußball spielen – und findet eine Ersatzfamilie. Hier ziehen alle an einem Strang. Ihr großer gemeinsamer Wunsch: Mit der Mannschaft trotz des Verbots des Frauenfußballs durch den Deutschen Fußball-Bund in einem großen Stadion zu spielen. Für ihren Traum trifft Elise eine folgenschwere Entscheidung, die auch viele Jahrzehnte später ihre Enkelin Katja beeinflussen wird ...

Meine Schnüffelstatistik:

Zugangsart: Neu gekauft
Zugangsjahr: 2025
Status: Gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Gebraucht: 12 Tage

 

Lob und Tadel 

~*~Erwartung~*~

Ich interessiere mich für Basketball und Eishockey. Für Fußball nicht. Der Klappentext hat mich trotzdem angesprochen. Ich bin ohne irgendwelche Erwartungen an das Buch herangegangen.

~*~Gestaltung~*~

Die Farben der Streifen des Hintergrunds beim Cover spiegeln sich in den Kleidern der vier jungen Frauen wider. Mir gefällt das Cover gut, weil es schlicht, aber nicht langweilig, wirkt.
Aufgeteilt ist das Buch in Prolog, 9 Kapitel und Epilog. Die Kapitel hätten für meinen Geschmack gerne kürzer sein können, weil ich es nicht so mit langen Kapiteln habe.
Die Schriftgröße ist in Ordnung.

~*~Charaktere~*~

Elise: In den 1950er-Jahren war sie noch eine junge Frau, die Fußball liebte. Zu der Zeit wurde es aber nicht gerne gesehen, dass Frauen Fußball spielten. 
Das Verhältnis zu ihrer Großmutter Guste ist nicht immer einfach, aber man merkt, dass sie ihre Oma liebt. Guste und ihre Tante Marie sind nach dem Tod ihrer Eltern Elises einzige Familie. 
Elise ist eine selbstbewusste Frau, der es egal ist, was die anderen von ihrer Leidenschaft halten. Sie ist bereit, für das, was ihr solch einen Spaß macht zu kämpfen.
Im Jahr 2022 ist sie eine alte und scheinbar verbitterte Person. Man lernt sie aber immer besser zu verstehen, je mehr man von ihrer Geschichte kennenlernt.
Katja: Sie ist Elises Enkelin und liebt Fußball genauso. Sie hat allerdings keine Ahnung, dass ihre Oma den Sport ebenfalls so mochte. Sie ist Trainerin der Frauenmannschaft in Wuppertal, verheiratet und Mutter eines Sohnes. Zu ihrem Mann und ihrem Sohn Linus hat sie ein sehr gutes Verhältnis; die Drei sind ein eingeschworenes Team. Mit ihrer Mutter gibt es öfter mal Meinungsverschiedenheiten.
Die Sorgen und Ängste ihrer Spielerinnen nimmt sie ernst und sucht nach Lösungsmöglichkeiten. Sie lässt niemanden im Stich.
Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Sie haben ihre Macken und Eigenarten, die sie lebendig wirken lassen.

~*~Handlungsort und -zeit~*~

Die Handlung spielt in Wuppertal in den 1950ern sowie 2022/2023.

 

~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~

Die Idee gefällt mir gut, auch wenn ich mich nicht für Fußball interessiere. Über die erste inoffizielle Frauen-Nationalmannschaft habe ich vorher noch nie etwas gehört. Deshalb war das alles ganz neu für mich.
Der Einstieg ist mir leichtgefallen. Der Prolog spielt im Sommer 1956. Wir lernen eine glückliche, motivierte Elise und Teamkolleginnen von ihr kennen. 
Nach jedem Kapitel findet ein Zeitenwechsel statt und wir springen zwischen der Vergangenheit (1949 bis 1956) und der Gegenwart hin und her. So bleibt es interessant, auch wenn mich vor allem Elises junge Jahren interessiert haben. Sie hat schon immer gerne Fußball gespielt. Als sie älter wird, wollen die Jungen sie nicht mehr mitspielen lassen, also sucht sie nach einer Alternative, die sie bei einer reinen Frauenmannschaft findet.
Das DFB-Verbot (kein Frauen-Fußball mehr in den Stadien) scheint das Aus zu sein, doch Elise und ihre Freundinnen geben nicht auf. 
Neben dem Ziel, eine Frauen-Nationalmannschaft aufzustellen, wird auch das Wunder von Bern thematisiert, welches die Frauen gespannt verfolgen. 
In der Gegenwart hat Katja mit Problemen beim Fußball zu kämpfen. Ihre Mannschaft ist vom Abstieg gefährdet. Ihre Mutter Petra wäre es scheinbar auch am liebsten, wenn Katja ihren Posten als Trainerin aufgeben würde. Petra interessiert sich nämlich überhaupt nicht für Fußball. Rückendeckung erhält Katja von ihrem Mann, der versteht, wie wichtig ihr diese Arbeit ist, auch wenn er selbst kein großer Fußball-Fan ist.
Gegen Ende wird ein Geheimnis gelöst, das unerwartet war.
Die Geschichte hat mich positiv sehr überrascht. Ich fand es sehr interessant. Ich habe einiges Neues erfahren. So habe ich zwar mal am Rande mitbekommen, dass es da mal ein Verbot gab, aber von diesem Spiel, das 1956 in Essen stattgefunden hat, wusste ich nichts.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich froh, dass ich es gelesen habe, auch wenn mich das Thema Fußball an sich nicht interessiert.
 

~*~Schreibstil und Stilmittel~*~

Das Buch ist im Präsens aus der Sicht eines personellen Erzählers geschrieben. Abwechselnd begleiten wir Elise und Katja in verschiedenen Zeiten.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Beschreibungen sind mitreißend. Man spürt, wie viel Freude den beiden Frauen Fußball bereitet, egal ob als Spielerin oder Trainerin.
Die Herausforderungen, die es für Elise und Katja zu meistern gibt, werden authentisch und anschaulich dargestellt.

~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~

///

 

~*~Abschlussgedanken~*~

Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Wirklich interessant...

Fazit: Die fiktive Familiengeschichte um Elise, Petra und Katja ist schön in das historische Ereignis rund um die erste (inoffizielle) Frauen-Nationalmannschaft eingebunden.

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