Dienstag, 1. August 2023

Mein Erlebnis-Bericht von... Mozart - Das Musical




Veranstaltung: Mozart
Art der Veranstaltung: Musical
Datum: 29. Juli 2023
Beginn: 20:00 Uhr
Einlass: 19:00 Uhr
Ort: Freilichtbühne Tecklenburg



Nachdem ich die Aufzeichnung von Mozart - Das Musical auf DVD gesehen hatte, wollte ich dieses Stück unbedingt einmal live auf einer Bühne erleben.
Als dann für Tecklenburg eine Neuinszenierung angekündigt wurde, war mir sofort klar, dass ich Tickets kaufen muss. 
So war ich zum Vorverkaufsstart pünktlich bereit und habe zugeschlagen. Die Ticketpreise sind mit 40 bis 50 Euro je nach Kategorie sehr moderat.








Besetzung
Wolfgang Mozart: Jan-Philipp Rekeszus
Leopold Mozart: Thomas Borchert
Nannerl Mozart: Valerie Luksch
Hieronymus Colloredo: Alexander di Capri
Karl Joseph Graf Arco: Christian Schöne
Cäcilia Weber: Brigitte Oelke
Constanze Weber: Katia Bischoff
Baronin von Waldstätten: Wietske van Tongeren
Emanuel Schikaneder: Benjamin Eberling
Aloysia Weber: Tamara Peters
Josepha Weber: Esther-Larissa Lach
Sophie Weber: Lara Schitto
Fridolin Weber: Denys Magda
Johann Thorwart: Mathias Meffert

Ensemble
Laura Araiza Inasaridse – Hannah Miele – Romina Markmann – Lara Schitto – Giulia Fabris – Jenny Kohl – Lisa Kolada – Janina Niehus – Tamara Peters – Esther-Larissa Lach
Andrew Chadwick – Mathias Meffert – Christian Rosprim – Tim Grimme – Denys Magda – Oriol Tula – Jan Altenbockum

Amadé: Jonas Basner / Lennart Foitzik / Konstantin Müller-Bromley
junge Nannerl: Rija Holthaus / Pauline Korbanka
(Ich weiß nicht, welche Kinder in unserer besuchten Vorstellung gespielt haben.)

Regie: Ulrich Wiggers
Musikalische Leitung: Klaus Wilhelm
Choreografie: Francesc Abós
Kostüme: Karin Alberti/Fabienne Ank
Bühnenbild: Jens Janke (nach einer Idee von U. Wiggers)
Maske: Philip Hager

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Es heißt, dass die Besetzung in Tecklenburg immer erstklassig ist, und dem kann ich nicht widersprechen. Mich haben alle überzeugt.
Jan-Philipp Rekeszus spielt den Mozart sehr überzeugend und konnte auch ziemlich komplett überzeugen.
Bei dem Lied Ich bin, ich bin Musik zeigt er eine verletzliche Seite, und dass er nur geliebt werden will - vor allem von seinem Vater, während er bei Ich bin extraordinär demonstriert, dass ihm (scheinbar) alles egal ist. Diese Mischung wird auch schauspielerisch glaubwürdig vermittelt.
In Was für ein grausames Leben wird seine ganze Verzweiflung sehr deutlich.
Thomas Borchert als Vater weiß ebenso zu überzeugen. Besonders mit seinem Solo Schließ dein Herz in Eisen ein bleibt er in Erinnerung. Ich nehme ihm seine Rolle zu jeder Zeit ab.
Zu Beginn fand ich sein Mikro teilweise als etwas zu leise eingestellt. Das hat sich aber wieder gelegt, und später war er immer deutlich zu verstehen.
Katia Bischoff spielt die Constanze zunächst schüchtern-zurückhaltend und sticht somit aus dem Rest ihrer Familie heraus, die eher weniger gute Absichten haben.
In den Duetten Weil du so bist, wie du bistWir zwei zusammen und Dich kennen heißt dich lieben harmonisiert sie sehr gut mit der Stimme von Jan-Philipp Rekeszus. 
Den meisten Applaus bekommt sie aber verdient für ihr Solo Irgendwo wird immer getanzt, bei dem sie tänzerisch vom Ensemble unterstützt wird - Hebefiguren inklusive. Das hat mir sehr gut gefallen.
Valerie Luksch hält mit Nannerl in meinen Auge eher eine Nebenrolle inne, füllt diese aber sehr gut aus. Ihre Traurigkeit und Verzweiflung ist in ihrem Solo Der Prinz ist fort spürbar.
Wietske van Tongeren als Baronin von Waldstätten bekommt für ihr Solo Gold von den Sternen den längsten und lautesten Zwischenapplaus - und das völlig zurecht. Den Song singt sie wunderschön. Auch schauspielerisch kann sie mit ihrer Darstellung als sanfte Baronin, die erinnert, dass man ein Kind nicht überfordern sollte, überzeugen.
Alexander di Capri ist Mozarts Gegenspieler Hieronymus Colloredo und als solcher nicht unbedingt ein Sympathieträger. Die Arroganz trieft aus den Poren, und die Verachtung ist mit jedem Satz zu spüren. Also schauspielerisch schon einmal sehr überzeugend. Die starke Stimme zeigt sich u. a. im Solo Wie kann es möglich sein? oder dem Duett Der einfache Weg mit Mozart.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir Benjamin Eberling als Emanuel Schikaneder. Er hat nur einen Song, sein Solo Ein bissel für's Hirn und ein bissel für's Herz. Da tänzelt er charmant über die Bühne und sorgt für gute Stimmung. Witzig und originell fand ich auch, als er "UMBAU!" rief, und direkt im Anschluss die Bühne für die nächste Szene dann tatsächlich umgebaut wurde. Da er ja einen Theaterdirektor darstellt, war dieser Einfall passend.
Das große Ensemble macht etwas her und füllt die große Bühne gut aus, sodass diese dann nicht so leer wirkt. Die Spielfreude ist ihnen anzusehen, und es war eine Freude, ihnen bei den schwungvollen Choreografien zuzuschauen.
Die Kostüme haben mir sehr, sehr gut gefallen. Hauptsächlich sind sie historisch und prachtvoll. Bei Trauerszenen wird dagegen vor allem auf Schwarz (mit Schleiern) gesetzt. 
Mozart sticht da sehr mit seiner Kleidung, die so gar nicht zum 18. Jahrhundert passt, heraus. Ganz so wie seine Kleidung passt auch er scheinbar nicht in diese Zeit. 
Das Bühnenbild punktet, weil es nicht so aufdringlich ist, und der Fokus ganz auf die Darsteller gelegt werden kann. Da ist zum Einen der hintere (rechte) Bühnenbereich, der als Notenblatt dekoriert ist. Die Tür in der Wand war für mich unsichtbar. Meine Begleitung hat aber den Türknopf gesehen. Meine Augen scheinen dafür zu schlecht zu sein. Auf der Erhöhung steht ein Tintenfass mit großer Feder.
Auf der linken Bühnenseite ist ebenfalls mit einem Notenblatt versehen. Dieses ist Teil einer riesigen Harfe. Leider konnte ich nicht immer alles erkennen, was dort gespielt wird, weil ich eher auf der rechten Seite gesessen habe und dann oft Köpfe vor mir hatte.
Toll fand ich die Treppe, die aus 4 Teilen besteht, und deren Stufen wie eine Klaviertastatur aussehen. Diese 4 Elemente können beliebig verschoben und gedreht werden und dienen so unterschiedlichen Zwecken je nach Szene.
Besonders toll fand ich die Beleuchtung bei der Szene, in der die Zauberflöte vorgestellt wurde. Der Wald hinter der Bühne wurde angestrahlt und erinnerte an einen Sternenhimmel.
Als Mozart stirbt, wird die Bühne in genau diesem Moment in rotes Licht getaucht.
Einen großen Pluspunkt gibt es für das Orchester, das die Melodien kraftvoll spielte - und zwar auf den Punkt. Ich weiß nicht genau, wie viele Musiker es waren. Ich würde sie aber auf mindestens 20 schätzen.
Am Ende gab es minutenlange Standig Ovations. Das Publikum wollte die Darsteller gar nicht mehr gehen lassen, und sie haben sich mehrfach verbeugt und verabschiedet. Eine Zugabe gab es mit einem Ausschnitt aus Gold von den Sternen.
Schön fand ich, dass neben dem Dirigenten auch das Orchester zum Schlussapplaus auf die Bühne kam und entsprechend gewürdigt werden konnte.
Ich möchte auch nächstes Jahr wieder dabei sein und dann mir vielleicht sogar die beiden Stücke, die gezeigt werden, anschauen.

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