Klappentext:
Was bist du bereit zu opfern für eine bessere Zukunft? Ein mitreißender Roman über Gerechtigkeit und die Macht des Helfens von Jana Voosen.
Yma wusste schon immer, dass sie anders ist. Sie kann Mitleid empfinden. Und das ist hochgefährlich. Denn in Vahvin überleben nur die Starken und Gesunden. Den Schwachen zu helfen ist unter Höchststrafe verboten. Yma muss ihre Emotionen sorgsam unter Kontrolle halten. Doch dann verschwindet ihre beste Freundin. Auf der Suche nach ihr begegnet Yma dem geheimnisvollen Len. Was er ihr zeigt, stellt Yma vor eine harte Entscheidung: Wer will sie sein? Wie will sie leben? Und was wird sie riskieren für eine gerechtere Welt?
Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Neu gekauft
Zugangsjahr: 2021
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Hardcover
Zu lesen begonnen: 12.10.2021
Beendet am: 18.10.2021
Gebraucht: 7 Tage
Lob und Tadel
~*~ Meine Erwartung ~*~
Bisher kenne ich nur die ChickLit-Romane von Jana Voosen, die mir bis auf ein Buch alle sehr gut gefallen haben. Sie waren locker-fluffig. Deshalb bin ich schon sehr gespannt, wie sie dieses ernste Thema umgesetzt hat.
~*~ Gestaltung ~*~
Das Cover gefällt mir gut. Das Mädchen sieht so aus, wie Yma beschrieben wird. Neben Prolog gibt es 57 unbetitelte Kapitel mit einer angenehmen Länge, sodass ich nicht mitten im Kapitel unterbrechen musste.
Die Schriftgröße ist weder zu groß noch zu klein und lässt sich gut lesen.
~*~Charaktere~*~
Yma: Sie ist 18 und Jahrgangsbeste. Sie hat vorher in eher bescheidenen Verhältnissen gelebt und sich durch ihre Leistungen einen Platz in der Elite gesichert. Ich bin einfach nicht mit ihr warm geworden. Ständig bekommt sie zu hören, wie schön und klug sie ist, was sie ja nicht verstehen kann. Das hat mich gestört.
Kimi: Sie war mir anfangs unsympathisch. Das hat sich im späteren Verlauf aber geändert. Zu Beginn fand ich sie noch hochnäsig. Sie stammt aus reichem Haus und ist überzeugt, dass ihr nie ein schlimmes Schicksal bevorstehen wird. Das ändert sich aber am Tag der letzten Untersuchung. Plötzlich kann sie nicht mehr die Privilegien genießen und beginnt ein Umdenken. Ihre Entwicklung hat mir gut gefallen.
Len: Von ihm habe ich nicht so wirklich etwas erfahren. Er zeigt sich zunächst aggressiv, weil er ein Geheimnis zu bewahren hat. Ich will da aber nicht zu viel erraten.
Adriel: Ihn fand ich sehr seltsam. Seine Gefühle für Yma habe ich ihm nicht abgekauft. Ich habe ihn von Anfang an verdächtigt, falsch zu spielen. Er konnte keine Sympathiepunkte bei mir gewinnen.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Das Buch spielt in der Zukunft im fiktiven Vahvin, nachdem Europa von Umweltkatastrophen und zwei Pandemien heimgesucht wurde. Ein genaues Datum wird nicht genannt.
~*~Handlung, Idee und Umsetzung, Einstieg~*~
Die Idee, dass Krankheiten nicht mehr behandelt werden und nur noch die "Starken" überleben sollen, ist erschreckend, aber gleichzeitig klingt es nach einer interessanten Geschichte. Ich war sehr auf die Umsetzung gespannt.
Der Prolog beginnt spannend. Die Protagonistin ist gefesselt, und ich möchte natürlich wissen, was da passiert ist.
Im ersten Kapitel gehen wir einige Woche zurück und lernen erst einmal Ymas typisches Leben kennen. Yma und ihre beste Freundin Kimi müssen noch eine letzte Untersuchung durchstehen, bevor sie sich einen Partner suchen dürfen.
Nur wer komplett gesund ist, gilt in dieser Gesellschaft als wertvoll. Selbst, wer keine Kinder bekommen/zeugen kann, wird verachtet. Wer in den Augen der Regierung als nicht nützlich gilt, wird verstoßen und muss fortan das Leben in den Slums bestreiten. Anderen zu helfen ist verboten und wird bestraft. Eine Begründung, warum das so ist, wird einleuchtend erklärt. Das Gesetz wirkt authentisch und auf den ersten Blick plausibel, doch nur, wenn die Konsequenzen daraus nicht bedacht werden.
Die Handlung ist spannend. Yma und Len begeben sich auf dünnes Eis und müssen jederzeit befürchten, erwischt und bestraft zu werden. Die Gefühle kamen für mich aus dem Nichts und waren nicht nachvollziehbar. Dieser Teil hätte gerne weggelassen werden können.
Das Ende lässt viele Fragen offen. Scheinbar soll es aber eine Fortsetzung geben, was ich mir wünschen würde. Ich möchte wissen, wie es weitergeht und die Handlung nicht so stehenlassen.
An sich hat mir das Buch gefallen. Die Geschichte ist gar nicht so weit hergeholt. Ich hatte nur meine Probleme mit Yma, was die Lesefreude getrübt hat.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präsens geschrieben. Dank der Ich-Form aus Ymas Sicht sind wir immer hautnah dabei. Wir wissen immer nur so viel wie sie und decken erst nach und nach die Wahrheit und das ganze Ausmaß des Gesetz der Stärkeren auf.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
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~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: …
Fazit: Eine spannende, erschreckend realistische Dystopie, die mir aber durch die Protagonistin etwas verdorben wurde.
Bewertung: