Allgemeine Infos
Klappentext:
Als Mädchen wird sie verstümmelt und schweigt jahrelang. Doch als Erwachsene bekommt Ntailan Lolkoki die Chance, das Geschehene rückgängig zu machen - in diesem großen Memoir erzählt eine tapfere Frau offen über ihr Leid und die Erlösung durch Rückoperation und bricht damit ein Tabu:
Die Massai Ntailan Lolkoki wächst in einem Dorf in der Nähe von Barsaloi im Norden Kenias auf. Mit zwölf wird sie nach den Traditionen ihres Stammes beschnitten und fühlt sich seither fremd in ihrem Körper. Als sie in Nairobi einen jungen Mann kennen lernt, folgt sie ihm nach Deutschland. Sie heiraten, die Ehe scheitert jedoch, denn Sex ist und bleibt für die genital-verstümmelte Frau ein Albtraum.
Nach der Trennung flüchtet Ntailan sich in die Glitzerwelt der Reichen, doch in ihrem Herzen ist es dunkel. Sie fühlt sich wie eine Fremde in ihrem eigenen Körper, ohne Gefühl für sich selbst. Ängste und Depressionen verfolgen sie, bis sie durch Waris Dirie von der Möglichkeit einer Rückoperation für Opfer von Beschneidung (FGM) hört.
Lob und Tadel
Mit dem Thema Beschneidung habe ich mich vorher nicht näher befasst. Das Buch von Waris Dirie kenne ich nur vom Sehen her gelesen habe ich es nicht.
So wusste ich vorher auch nicht, dass es offiziell FGM heißt und es davon verschiedene Methoden gibt. Auch die Möglichkeit der Rückoperation war mir neu.
Doch das ist nicht das einzig Neue, das ich durch dieses Buch gelernt habe.
Ntailan Lolkoki schreibt auch über verschiedene Ethnien in Kenia und erläutert, wie sie sich kulturell unterscheiden, was ich sehr interessant fand.
Sie erzählt sehr persönliche und intime Dinge, und sie berichtet dabei so, wie es damals empfunden hat. Als Kind war ihr die Bedeutung von manchen Sachen noch nicht klar, und so war sie sogar eifersüchtig, als ihre zwölfjährige Schwester neben ihr missbraucht wurde. Sie wäre gerne an ihrer Stelle gewesen, weil sie glaubte, es wäre etwas Tolles. Erst später begriff sie, was ihre Schwester da eigentlich durchgemacht hatte.
Diese Ehrlichkeit macht die Geschichte so authentisch. Da ich es selbst nicht erlebt habe, kann ich da natürlich nicht mitreden, und es wäre vielleicht falsch zu sagen, dass ich verstehe, was sie durchgemacht hat. Deshalb sage ich: Ich habe den Hauch einer Ahnung bekommen, was für eine Qual die Beschneidung für sie bedeutet hat, und dass diese eben nicht nur körperliche, sondern auch seelische Schmerzen verursacht hat, die nicht in ein paar Tagen oder Wochen vergessen sind.
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Erschreckend...
Fazit: Eine bewegende Geschichte, stellvertretend für so viele Millionen Frauenschicksale.
Bewertung: Empfehlenswert.
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