Klappentext:
Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.
Was, wenn du dir eine völlig absurde Geschichte ausdenkst, sie zum Spaß in die Welt setzt und plötzlich glauben alle daran? Ein schockierender Thriller über einen Streich, der zur verwirrenden Realität wird.
Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Geschenk
Zugangsjahr: 2021
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Hardcover
Zu lesen begonnen: 28.12.2021
Beendet am: 06.01.2022
Gebraucht: 10 Tage
Lob und Tadel
~*~ Meine Erwartung ~*~
Wenn Poznanski auf dem Cover steht, ist das Buch praktisch schon gekauft. Bis jetzt haben mich alle Bücher überzeugt. Hier erwarte ich einen spannenden Thriller über Verschwörungstheorien.
~*~Gestaltung~*~
Das Cover gefällt mir gut mit der goldenen Schrift und den Puzzlestücken, die eine Weltkarte erahnen lassen.
Das Symbol der Verschwörungstheorie sticht in kräftigem Rot hervor. Die roten Flecken erinnern ein wenig an Blut.
Das Buch ist in 34 Kapitel aufgeteilt. Diese sind durchnummeriert, aber nicht betitelt. Die Länge der einzelnen Kapitel ist angenehm.
Auch die Schrift lässt sich gut lesen.
~*~Charaktere~*~
Benny: Der Protagonist jobbt in einem Café. Was er studiert, weiß ich schon nicht mehr. Was ich weiß, ist, dass er ständig Stücke aufsagt, also glaube ich, dass er Schauspiel studiert. Er ist ein netter Charakter, der heimlich in Darya verliebt ist, sich aber nicht traut, es ihr zu sagen. Schon früh will er aufklären, dass die Geschichte mit den Aliens nur erfunden ist, kann sich aber nicht durchsetzen.
Er scheint etwas Traumatisches in der Vergangenheit erlebt zu haben, was erst gegen Ende des Buches aufgelöst wird.
Als sich die Sache mit der Verschwörungstheorie schon so weit ausgebreitet hat, versucht er auf eigene Faust, zu recherchieren, wer sich hinter Octavio verbirgt.
Liv: Sie studiert Psychologie und wohnt mit Benny. Sie konnte keine Sympathiepunkte bei mir gewinnen, denn sie hält stur an der Alien-Theorie fest, weil sie unbedingt darüber ihre Arbeit schreiben will. Ehrlich gesagt hatte ich sie stellenweise in Verdacht, Octavio zu sein. Gegen Ende zeigt sich, dass sie mir zurecht unsympathisch war.
Die anderen Charaktere sind mir nicht mehr so präsent. Sie bleiben eher im Hintergrund und stechen nicht aus diesem Freundeskreis heraus.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt in Österreich in der heutigen Zeit.
~*~Handlung, Idee und Umsetzung, Einstieg~*~
Die Idee finde ich sehr interessant. Schließlich sind die letzten Monate zahlreiche Verschwörungstheorien aufgetaucht.
Der Einstieg fällt mir leicht. Ich bin sofort in der Handlung drin. Die ersten Seiten sind wirklich sehr spannend. Die Freunde denken sich ihre eigene Verschwörungstheorie aus und beginnen, erste Zeichen zu setzen. Die Aliens hätte ich persönlich weggelassen, weil ich das zu unrealistisch finde, kann mir aber vorstellen, dass es doch Leute gibt, die daran glauben. Von daher hat mich dieser Punkt nicht gestört.
Die Sache entwickelt sich weiter, und noch immer hänge ich an den Seiten und verfolge gespannt die Handlung.
Das Auftauchen eines gewissen Octavio sorgt für weitere Spannung, und ich stelle meine eigenen Theorien auf, wer dahintersteckt und die Idee scheinbar für eigene Zwecke missbraucht.
Doch gegen Mitte des Buches habe ich einen Hänger. Die Geschichte scheint nicht so recht voranzukommen, sondern eher auf einer Stelle zu treten.
Während ich die ersten Kapitel in einem Rutsch durchgelesen und mich zum Aufhören zwingen musste, ist es jetzt eher umgekehrt. Deshalb habe ich in der Zwischenzeit andere Bücher gelesen.
Als Benny zu wissen glaubt, wer Octavio in Wahrheit ist, erhoffe ich mir wieder Spannung. Doch die Auflösung verwirrt mich komplett. Ist das jetzt wirklich wahr? Das soll der Grund für Octavios Verhalten sein? Verraten möchte ich da nichts, aber die Lösung finde ich zu weit hergeholt und unglaubwürdig.
Das Ende verlief so hektisch und schnell, dass ich kaum hinterherkam.
Die Autorin hat noch eine Handlung um einen Flüchtling namens Jibril aus Afghanistan eingebaut. Wie das genau zusammenhängt, würde zu viel verraten. Es wird am Ende nicht aufgelöst, was aus Jibril werden soll. Vielleicht hätte sie diesen Handlungsstrang besser ausgelassen und in einem anderen Buch ausschließlich behandelt, denn er wirkt etwas gezwungen und einfach so "reingeklatscht" auf mich. Dabei hat mich Jibrils Schicksal interessiert. Allerdings ist das alles etwas wegen der Verschwörungstheorie untergegangen. Ein eigenes Buch, das das Thema Flucht und Angst vor Abschiebung behandelt, wäre deshalb meiner Meinung nach besser gewesen.
Insgesamt konnte mich Shelter leider nicht so begeistern wie die anderen Bücher von Ursula Poznanski.
Auch der starke Anfang kann da leider nicht viel retten. Das Buch ist jetzt kein Flop für mich, lässt mich aber enttäuscht zurück. Schade. Ich hatte da viel mehr erwartet.
Trotzdem werde ich das nächste Buch von ihr natürlich wieder haben wollen.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist in der personellen Form im Präteritum geschrieben, wobei wir stets Benny begleiten und immer nur so viel wissen wie er selbst.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lässt sich sehr gut lesen, kann aber die langatmigen Stellen nur bedingt abmildern.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
///
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Schade...
Fazit: Die hochinteressante Idee verschenkt leider durch den langatmigen Mittelteil und die abstruse Auflösung ihr Potential.
Bewertung:
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