Mittwoch, 19. April 2023

Tibi liest: Das Mädchen vom Striezelmarkt

  Allgemeine Infos:


OriginaltitelDas Mädchen vom Striezelmarkt
Originalsprache: Deutsch
Geschrieben von: Dominique Steinberg
Verlag: Lübbe
Einzelband/Teil einer Reihe: Einzelband
Reihe: ///
Teil: ///
Genre: Historischer Roman/Krimi
Erscheinungsjahr: 2022
Seiten: 540
Preis: 14,00 € (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-404-18870-3









Klappentext:
Für Lea gibt es nichts Schöneres im Jahr als ein Besuch des Striezelmarkts mit seinen bunten Verkaufsständen und tausend Lichtern. Denn Leas heimliche Leidenschaft ist das Schnitzen von Holzfiguren. Doch ihr Traum, ihre kleinen Kunstwerke irgendwann einmal auf dem berühmten Weihnachtsmarkt auszustellen, bleibt ihr, dem jüdischen Mädchen, verwehrt. Aber dann geschieht dank eines Freundes Leas persönliches kleines Weihnachtswunder: Als Geselle verkleidet und unter falschem Namen verkauft sie ihre Holzschnitzereien auf dem Striezelmarkt und hat großen Erfolg. Der bleibt nicht unbemerkt - und schon bald steht nicht mehr nur ihre Zukunft auf dem Spiel, sondern auch ihr Leben ...

Meine Schnüffelstatistik:

Zugangsart: Getauscht
Zugangsjahr: 2023
Status: Gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 03.04.2023
Beendet am: 15.04.2023
Gebraucht: 13 Tage

 

Lob und Tadel 

~*~Erwartung~*~

Ich habe gar keine Erwartung und lasse die Geschichte einfach mal auf mich zukommen.

~*~Gestaltung~*~

Das Cover zeigt im Vordergrund eine junge Frau, wahrscheinlich Lea und einen beleuchteten Baum, während wir im Hintergrund einen Stand vom Weihnachtsmarkt sehen.
Das Buch ist in Prolog, 50 Kapitel und Epilog aufgeteilt. Die Kapitel sind durchnummeriert, aber nicht betitelt.
Die Schriftgröße ist in Ordnung.

~*~Charaktere~*~

Lea: Die Protagonistin hat gerade ihren Vater verloren. Sie liebt es, Holzfiguren, insbesondere Krippenfiguren, zu schnitzen, und sie ist auch wirklich begabt darin. Als jüdische Frau ist es ihr aber nicht erlaubt, einen eigenen Stand zu unterhalten, weshalb sie sich als Laurin, den Neffen des Schreinermeisters, ausgibt. Sie ist eine ruhige Person, die besonnen handelt. Sie setzt sich auch für andere ein, wenn sie findet, dass jemand ungerecht behandelt wird. Sie wächst mit ihren Aufgaben. Ich finde sie eine sympathische Protagonistin.
Willi: Leas große Schwester gilt als das schwarze Schwarz der Familie. Sie lässt sich von niemanden etwas sagen. Ihr ist es egal, was die Leute von ihr denken. So trägt sie z. B. Hosen, obwohl das zu der Zeit für Frauen als nicht schicklich galt, und trennt sich von ihrem Mann, weil sie merkt, dass die beiden nicht mehr zusammenpassen. Sie ist eine berühmte Opernsängerin.
Fred: Er macht einen sympathischen Eindruck. Bei ihm hatte ich aber von Anfang an das Gefühl, das er etwas verbirgt.
Den Waisenjungen Benno habe ich direkt ins Herz geschlossen. Er hat mir so leid getan.
Leas Bruder und ihre Schwägerin können dagegen keine wirklichen Sympathiepunkte bei mir gewinnen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es für die beiden auch keine leichte Situation ist.


~*~Handlungsort und -zeit~*~

Die Handlung spielt in Dresden im Dezember 1899.

 

~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~

Die Idee, dass sich eine Frau als Mann ausgibt, ist nichts Neues, aber ich finde sie nach wie vor interessant.
Die Geschichte hat mich direkt gepackt. Ich habe Lea gerne auf den Weihnachtsmarkt begleitet, auch wenn ich das Buch nicht zur Adventszeit gelesen habe.
Ich habe mitgefiebert, ob sie ihr Geheimnis vor den anderen Strandbetreibern verstecken kann, oder ob die Antagonisten sie irgendwann enttarnen werden. Dabei hat mich vor allem Bennos Schicksal berührt, und ich habe gehofft, dass eine bessere Lösung für ihn und die anderen Waisenkinder gefunden wird.
Ich hatte wie bereits geschrieben keine Erwartungen an die Handlung und war überrascht, dass ein Kriminalfall eingebaut wurde, der für weitere Spannung sorgt. Wer ist der Tote, der im Mühlenteich gefunden worden ist? Niemand scheint ihn zu kennen.
Ich habe Vermutungen aufgestellt, was es mit diesem Fred auf sich hat, und war gespannt, ob meine Theorie stimmt.
Eine Liebesgeschichte gibt es auch, aber sie entwickelt sich langsam, und bleibt auch eher im Hintergrund, was mir gut gefallen hat.
Willi lockert mit ihrem Temperament die Szenen etwas auf und sorgt auch für den einen oder anderen Schmunzler.
Die Handlung ist durchweg spannend und ist durch die verschiedenen Perspektiven abwechslungsreich.
Die Auflösung am Ende hat mich dann sogar überraschen können, weil meine Vermutung nicht ganz richtig war.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein schöner historischer, weihnachtlicher Roman mit einem unerwarteten hohen Krimianteil. Ich bin positiv sehr überrascht.

 

~*~Schreibstil und Stilmittel~*~

Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Die Autorin beschreibt anschaulich, sodass ich mir das winterliche Dresden gut vorstellen konnte. Dabei schweift sie nicht von der Handlung ab, sondern erwähnt nur relevante Dinge oder etwas nur kurz, was langatmige Stellen vermeidet.

Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven aus der Sicht eines neutralen Erzählers.

~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~

"Die Musik erlässt Gesetze, die jedem, der ihr Reich betritt, eine Menge abverlangen. Vor allem aber Zeit." (Seite 198)

 

~*~Abschlussgedanken~*~

Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Das hätte ich nicht vermutet...

Fazit: Ein spannender historischer Weihachtskrimi mit einer sympathischen Protagonistin.

Bewertung



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