Allgemeine Infos:
Originaltitel: Scheunenkinder
Originalsprache: Deutsch
Autor/in: Anne Stern
Verlag: rowohlt polaris
Einzelband/Teil einer Reihe: Reihenfortsetzung
Reihe: Fräulein Gold
Teil: 2
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsjahr: 2020
Seiten: 415
Preis: 16,00 €
ISBN: 978-3-499-00429-2
Klappentext:
Berlin, 1923. Hebamme Hulda Gold wird zu einer Geburt ins Scheunenviertel gerufen. Die jüdische Familie lebt nach ihren ganz eigenen, strengen Regeln, aber Hulda gewinnt das Vertrauen der jungen Mutter. Und als das Neugeborene nach wenigen Tagen verschwindet, wird sie unvermittelt in die rätselhafte Suche verstrickt. Denn wie kann ein Kind in dieser engen Gemeinschaft einfach so verlorengehen? Bald zeigt sich, dass auch die Berliner Polizei nach Kinderhändlern fahndet. Kann Kommissar Karl North helfen, das Neugeborene zu finden? Als sich der Judenhass der Berliner Nazis in einem Pogrom entlädt, gerät Hulda selbst in höchste Gefahr.
Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Gekauft
Zugangsjahr: 2020
Status: gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Taschenbuch
Zu lesen begonnen: 26.11.2020
Beendet am: 16.12.2020
Gebraucht: 21 Tage
Lob und Tadel
~*~ Meine Erwartung ~*~
Der Reihenauftakt Schatten und Licht, an den ich überhaupt keine Erwartungen hatte, war mein Monatshighlight im Juni. Deshalb habe ich dem Erscheinen von Teil 2 sehr entgegengefiebert. Ich erwarte auch von Scheunenkinder eine spannende Reise ins Berlin der 1920er und dass die Orte wieder vor meinem inneren Auge auftauchen.
~*~Gestaltung~*~
Hier gilt das gleiche wie bei Teil 1. Der Goldton in Kombination mit der Schwarz-Weiß-Fotografie wirkt edel, aber leider löst sich die Goldfarbe ab. Von F und R bei Fräulein ist schon nichts mehr zu erkennen.
Erneut gibt es eine Karte, dieses Mal von Berlin im Jahr 1923. So konnte ich Huldas Weg wieder nachverfolgen, was mir gut gefällt.
Neben Prolog und Epilog gibt es 32 Kapitel. Sie haben wieder keine Titel, aber sind allesamt mit einer Datumsangabe versehen.
Die Schrift ist weder zu klein noch zu groß. Sie lässt sich gut lesen.
Erneut gibt es eine Karte, dieses Mal von Berlin im Jahr 1923. So konnte ich Huldas Weg wieder nachverfolgen, was mir gut gefällt.
Neben Prolog und Epilog gibt es 32 Kapitel. Sie haben wieder keine Titel, aber sind allesamt mit einer Datumsangabe versehen.
Die Schrift ist weder zu klein noch zu groß. Sie lässt sich gut lesen.
~*~Charaktere~*~
Hulda Gold: Sie ist immer noch eine sympathische Protagonistin, die intelligent und selbstbewusst ist und fortschrittlich denkt. Nach wie vor agiert sie manchmal leichtsinnig, doch sie setzt sich für ihre Patientinnen ein und hilft ihnen, wo sie nur kann. Der Fall des verschwundenen Babys lässt ihr keine Ruhe. Dann kann sie auch hartnäckig sein, bis sie die Wahrheit weiß.
Karl North: Der Kommissar hat eine nicht immer einfache Beziehung zu Hulda. Er ist immer noch verschlossen und zurückhaltend. Ich finde es erfrischend, mal einen ganz anderen Charakter zu erleben, der sich nicht der Vielzahl der Protagonisten aus anderen Büchern gleicht.
Karl North: Der Kommissar hat eine nicht immer einfache Beziehung zu Hulda. Er ist immer noch verschlossen und zurückhaltend. Ich finde es erfrischend, mal einen ganz anderen Charakter zu erleben, der sich nicht der Vielzahl der Protagonisten aus anderen Büchern gleicht.
Rabbi Rubin: Auch er ist ein vielschichtiger Charakter, denn auf den ersten Blick wirkt er nicht unbedingt sehr sympathisch. Doch er zeigt sich auch von einer anderen Seite.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt in Berlin im Jahr 1923. Dieses Mal spielt nur der Prolog zu einem früheren Zeitpunkt. Rückblicke gibt es nicht.
~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~
Teil 1 hätte ich freiwillig wohl eher nicht gelesen. Auf Teil 2 habe ich mich, wie bereits gesagt, sehr gefreut. Inzwischen finde ich es auch sehr interessant, eine Hebamme aus den 1920ern bei ihrer Arbeit zu begleiten. Die Umsetzung finde ich sehr gelungen.
Der Einstieg ist mir leichtgefallen. Ich war sofort wieder in der Handlung drin. Der Prolog hat mich direkt neugierig gemacht. Er spielt im Jahr 1902, und ich bin gespannt, welche Verbindung es zu 1923 gibt.
Die Handlung ist durchweg spannend. Die Leser begleiten Hulda bei ihrer Tätigkeit als Hebamme, wobei sie nicht immer erfreuliche Sachen miterlebt. Es gibt Freude, aber auch Leid und Trauer. Das alles ist authentisch dargestellt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Arbeit einer Hebamme damals wirklich so gewesen ist. Privat läuft es etwas schwierig zu Karl. Sie kann sich nicht so wirklich auf ihn einlassen. Dabei erfahren wir auch etwas sehr Persönliches über sie, was die sonst so resolute Hulda zart und gebrechlich wirken lässt.
Der Fall des verschwundenen Babys lässt mich mitzittern. Ich möchte wissen, was aus dem Säugling geworden ist. Hat dieses Verschwinden etwas mit der aktuellen Fahndung der Polizei zu tun?
Der sich bereits in Teil 1 angedeutete Hass auf jüdische Bewohner wird immer präsenter, was Hulda, die selbst Jüdin ist, hautnah miterlebt. Auch das wirkt erschreckend authentisch.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präteritum aus der Sicht eines neutralen Erzählers geschrieben. Wir begleiten hauptsächlich Hulda, aber es gibt auch vereinzelt Szenen mit anderen Personen. Die Autorin schreibt anschaulich, fesselnd und flüssig, sodass das Berlin der 1920er-Jahre vor dem inneren Auge lebendig wird.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
///
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: Ich will Teil 3 unbedingt auch lesen.
Fazit: Auch Teil 2 weist eine spannende Geschichte auf, die das Leben 1923 facettenreich beschreibt.
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