Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Gebraucht gekauft
Zugangsjahr: 2025
Status: Gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Hardcover
Gebraucht: 2 Tage
Lob und Tadel
~*~Erwartung~*~
Ich habe keine Erwartungen an das Buch und lasse die Geschichte einfach auf mich zukommen.
~*~Gestaltung~*~
Das Cover erinnert mich von der Farbe her an vergilbtes Papier. Ich habe das so gedeutet: Vergilbtes Papier ist alt. Backen ist ein altes Handwerk.
Wir sehen einen Mann auf einem Fahrrad, der Baguettestangen auf seinem Gepäckträger transportiert, außerdem ein Nudelholz auf drei Büchern.
Es wirkt nicht überladen. Das gefällt mir gut.
Die 7 Kapitel sind durchnummeriert und betitelt. Ich bin ja kein Fan von so langen Kapiteln. Es hätten gerne kürzere, aber für mehr Kapitel sein dürfen.
Die Schriftgröße ist in Ordnung. Der Text lässt sich gut lesen.
~*~Charaktere~*~
Giacomo: Er ist wirklich Bäcker mit Leib und Seele. Er ist ein herzensguter Mensch, der seine Kunden gut kennt und für jeden das beste Brot backen möchte. Er wirkt manchmal zurückhaltend und schüchtern. Es ist amüsant, wie er das Leben immer mit Teig vergleicht. So hat er einige Lebensweisheiten parat. Ich mochte ihn direkt. Nur seine Reaktion gegen Ende, als ihm Sofie etwas gesteht, fand ich etwas zu übertrieben und dramatisch. Er hätte nicht direkt beschließen müssen, dass es dann keinen Sinn mehr ergibt und er den Laden schließen muss.
Sofie: Sie war eine Primaballerina, die ihr Engagement am Theater wegen einer Verletzung verliert. Es ist verständlich, dass sie da deprimiert ist, und es auch nicht aushalten kann, dass eine andere Ballerina ihre Rolle tanzt. Es geht nur praktisch das ganze Buch so. Sie bleibt auch öfter einfach von der Arbeit fern, ohne Giacomo wenigstens Bescheid zu sagen. Zuverlässig ist sie also nicht.
Unbedingt sympathisch ist sie auch nicht, vor allem, wenn sie bewusst auf Krawall aus ist und ihre Wut an anderen auslässt. Irgendwie wirkt sie dadurch aber auch wie ein authentischer Charakter.
Elsa: Sie arbeitet in Giacomos Bäckerei im Verkauf. Freundlich ist sie nicht zu den Kunden. Sie lässt manchmal einige Sprüche los, dass es ein Wunder ist, dass die Leute sich nicht beschweren und ihr Gebäck anderswo kaufen. Im späteren Verlauf erfahren wir von ihrem traurigen Schicksal, was ihr Handeln vielleicht erklären könnte.
Florian: Er ist Sofies Mann und Choreograf. Er arbeitet weiterhin am Theater und versucht immer wieder, es Sofie rechtzumachen. Seine Aktionen, sich wieder mit ihr zu vertragen, lassen die Situationen aber erst recht eskalieren. Als er die Zutaten für das Brotbacken kaufen will, musste ich den Kopf schütteln. Da hat er ja total übertrieben, als er einfach alles gekauft hat, weil er nicht wusste, was am geeignetsten dafür ist.
Marie: Sie ist die Nachbarin von Sofie und verliebt in deren Mann. Sie sieht ihre Chance, als Sofie und Florian sich komplett zerstritten haben. Sie will aber subtil vorgehen, um ihn zu erobern. Sympathisch fand ich sie nicht.
Sofies Nichte Anouk, die 5 Jahre alt ist, und sich für die Mutter Gottes hält, ist ein süßer Charakter, die einfach alles und jeden segnen muss.
Niedlich ist auch die alte Dackeldame Motte, die immer am warmen Backofen liegt.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt in einem nicht genannten Dorf in der heutigen Zeit. Ich vermute, dass das Dorf in Deutschland liegen soll, Explizit erwähnt wird es aber nicht.
~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~
Die Idee finde ich interessant. Eine ehemalige Primaballerina muss sich beruflich neu orientieren.
Im ersten Kapitel sitzt Sofie mit ihrem Mann im Theater und sieht eine Ballettaufführung, und zwar von einem Stück, in dem Sofie eigentlich die Hauptrolle tanzen sollte, hätte sie sich nicht verletzt. Mitten in der Vorstellung steht sie einfach auf und geht nach draußen, was später für Gesprächsstoff sorgen wird.
Giacomo hat eine Stelle für einen Bäckergehilfen ausgeschrieben, doch es meldet sich einfach niemand.
Doch dann tritt Sofie in sein Leben. Sie nimmt die Aushilfsstelle nur an, damit ihr das Arbeitslosengeld nicht gestrichen wird. Lust hat sie überhaupt keine.
Sofie ist entweder in der Backstube und lernt von Giacomo das Backen, sie streitet sich mit Florian oder sie jammert, wie ungerecht ihr Leben ist. Das hört sich nicht so spannend an.
Trotzdem habe ich das Buch zügig durchgelesen. Irgendwas hat mich doch an der Geschichte festgehalten. Ich wollte wissen, wie es weitergeht.
Gegen Ende wird es mir etwas zu dramatisch und übertrieben, und das "Problem" war mir zu einfach gelöst. Kitschig fand ich es auch.
Spoiler --> Sofie sagt Giacomo, dass sie sich in ihn verliebt hat. Sofort redet er davon, dass er die Bäckerei schließen muss. Sie hätte sich in das Backen verlieben sollen, nicht in ihn. Sie merkt dann aber doch noch, dass sie das Backen liebt, und außerdem ihren Mann Florian. <---
Trotz dieser Kritikpunkte hat mir das Buch doch gut gefallen.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präteritum aus der Sicht eines allgemeinen Erzählers geschrieben. So begleiten wir verschiedene Personen, wie Giacomo, Sofie, Elsa, Florian und Marie.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig und wahrscheinlich der Hauptgrund, warum ich das Buch so zügig gelesen habe. Die Liebe von Giacomo zum Backen ist gut beschrieben und spürbar. Auch Sofies Gefühlsleben finde ich authentisch dargestellt, auch wenn sie mir nicht so sympathisch war.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
///
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: ...
Fazit: Trotz unsympathischer Protagonistin und kitschigem Ende hat mir das Buch gut gefallen. Warum genau, kann ich nicht einmal sagen.
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