Meine Schnüffelstatistik:
Zugangsart: Neu gekauft
Zugangsjahr: 2025
Status: Gelesen
Lesesprache: Deutsch
Format: Hardcover
Gebraucht: 3 Tage
Lob und Tadel
~*~Erwartung~*~
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht. Von diesem Autor habe ich noch nichts gelesen. Ich lasse die Geschichte einfach auf mich zukommen.
~*~Gestaltung~*~
Das smaragdgrüne Cover gefällt mir gut. Es zeigt im oberen Bereich einen Jungen und ein Mädchen, vermutlich Joshua und Charlotte, groß abgebildet, während die anderen Charaktere kleiner und fast ausschließlich als Schattenbilder zu sehen sind. Man erkennt auch den Crystal Palace.
Insgesamt wirkt es recht düster und passt damit perfekt zur Handlung.
Die Kapitel sind immer mit Datum, z. B. Dienstag, 18. März 1851, versehen. Anschließend folgt meist ein kurzer Ausruf der Zeitungsjungen, die mit "Extrablatt! Extrablatt" beginnt. Unterteilt ist jedes dieser Kapitel in Unterkapitel, bei der die Uhrzeit und eine Überschrift, z. B. "5:53 p. m. - Das Bündel in der Themse" stehen, aufgeteilt. Am Ende jedes Kapitels findet man eine Zeichnung.
Die Seiten sind rundherum gräulich gefärbt, was mir gut gefällt. Das wirkt etwas alt, was ja passt, weil die Handlung Mitte des 19. Jahrhunderts spielt. Es erinnert mich aber auch an die Industrielle Revolution.
Die Schrift ist recht groß und lässt sich gut lesen.
~*~Charaktere~*~
Joshua: Der Protagonist, auch Josh genannt, ist ein Waisenjunge, der sich mit dem Zeitungsverkauf etwas Geld zum Leben verdient. Er ist mutig, denn er springt z. B. in die Themse, um den Welpen zu retten. Auch an anderen Stellen zeigt er seinen Mut. Da möchte ich aber nicht zu viel verraten.
Er war mir von der ersten Seite an sympathisch. Er träumt davon, eines Tages berittener Bote von Königin Victoria zu sein. Ich habe gehofft, dass sich sein Traum erfüllt.
Für seine Freunde steht er ein und zeigt sogar vollen Körpereinsatz, wenn er findet, dass die Kings, seine Feinde, unfair behandelt werden.
Doktor Snow: Auch den Arzt mochte ich direkt. Er behandelt Joshua kostenlos, nachdem dieser am sogenannten Flussfieber erkrankt ist. Auch bei anderen Notfällen ist er schnell zur Stelle. Er fragt vorher nicht, ob sich diejenigen die Behandlung überhaupt leisten können. Er behandelt sie und rettet so einigen Menschen das Leben. Im Nachwort habe ich gelesen, dass dieser Charakter auf einer wahren Person beruht. Es gab tatsächlich einen John Snow, der nachweisen konnte, wodurch sich die Cholera überträgt.
Charlotte, genannt Charly, und Leroy sind sympathische Joshuas Freunde, auf die er sich immer verlassen kann. Die Drei sind ein tolles Team.
Aarya und ihr Bruder Rashna sind Sklaven aus Indien. Aarya träumt davon, eines Tages auf ihrem Pfau Ilvarasan zurückzufliegen. Auch sie sind interessante und sympathische Charaktere.
Die Kings sind wie Joshua Kinder, die auf der Straße leben, auch wenn manche zumindest ein Elternteil haben. Sie sind die Feinde von Josh, Charly und Leroy und lauern ihnen gerne auf.
~*~Handlungsort und -zeit~*~
Die Handlung spielt in London im 19. Jahrhundert. Genauer gesagt beginnt das Buch am Dienstag, den 18. März 1851 und endet am 18. März 1855.
~*~Idee und Umsetzung, Einstieg, Handlung~*~
Die Idee gefällt mir sehr gut. Historische Bücher, die im 19. Jahrhundert spielen, habe ich schon einige gelesen, aber kaum eins, in dem Kinder die Protagonisten sind.
Die Handlung hat mich direkt zu Beginn gepackt. Joshua springt in die Themse, um ein Bündel herauszuziehen. Darin ist ein kleiner Welpe. Josh schluckt bei der Rettungsaktion das schmutzige Flusswasser und wird davon krank.
Einmal kurz Luft holen ist weder für die Charaktere noch für die Leser möglich. Die Handlung schreitet zügig voran. Es passiert immer etwas. Dabei ist es für ein Kinderbuch recht düster. Der Professor wird brutal zusammengeschlagen. Auch die Polizisten gehen rabiat bei den Kings vor und setzen ihre Knüppel ein. Es geht um Menschenhandel und Sklaverei.
Ich habe mit Josh und seinen Freunden mitgefiebert und war sehr gespannt, wer hinter dem Diebstahl der Pläne steckt und was diese Person damit vorhat.
Das Schicksal von Aarya und Rashna hat mich auch berührt. Ich habe für die beiden gehofft, dass sie ihren Verfolgern ein für allemal entkommen können und nicht mehr als Sklaven leben müssen.
Gespannt war ich ebenfalls, ob sich der Traum von Joshua erfüllen wird.
Das Buch fand ich durchweg spannend. Als ich Zeit hatte, habe ich die letzten 160 Seiten in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie das Ganze ausgeht.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen.
~*~Schreibstil und Stilmittel~*~
Das Buch ist im Präteritum aus der Sicht eines personellen Erzählers geschrieben. Wir sind stets an der Seite von Joshua und wissen deshalb immer nur so viel wie er auch weiß.
Der Schreibstil ist einfach und lässt sich ohne Stolpersteine flüssig lesen. Die Beschreibungen sind nicht so ausführlich, aber ausreichend, dass die Szenen vor meinem inneren Auge aufgetaucht sind.
~*~Zitate, die im Kopf geblieben sind~*~
"Wir können den Menschen nicht vorwerfen, dass sie Angst haben. Aber ich nehme es ihnen übel, dass sie eher bereit sind, niederzubrennen, was sie fürchten, als neugierig zu sein, auf das, was ist!" (S. 232)
~*~Abschlussgedanken~*~
Mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch beendet habe: ...
Fazit: Ein spannendes, aber auch recht düsteres Kinderbuch mit interessanten Charakteren, die man schnell lieb gewinnt.
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